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Das Treffen mit den Rebellen wird als historisch bezeichnet. "Man baut ein Land nicht mit der Waffe in der Hand auf, kommt und arbeitet mit zum Wohle des Landes", wurde Tandja zitiert, der bisher die Aufständischen stets als "Banditen" bezeichnet hatte.

Foto: REUTERS/Mori

Niamey - Der Präsident der westafrikanischen Republik Niger, Mamadou Tandja, ist erstmals mit Führern der Tuareg-Rebellen von der "Bewegung für Gerechtigkeit in Niger" (MNJ) zusammengekommen, die für eine Beteiligung an den Einnahmen aus der Nutzung der Bodenschätze des Landes kämpft. Das Treffen fand nach Regierungsangaben am Sonntagabend in Agadez im Norden statt. Tandja habe den aus Libyen angereisten MNJ-Führern eine Amnestie angeboten, hieß es. Es war dies der erste Besuch des Staatschefs im nördlichen Landesteil seit Anfang 2007.

"Man baut ein Land nicht mit der Waffe in der Hand auf, kommt und arbeitet mit zum Wohle des Landes", wurde Tandja zitiert, der bisher die Aufständischen stets als "Banditen" bezeichnet hatte. Über die Reaktion der Tuareg-Vertreter auf das Angebot wurde zunächst nichts bekannt. Niger, seit 1960 unabhängig, ist der drittgrößte Uranproduzent der Welt. Die Tuareg sind ein Nomadenvolk mit kriegerischer Tradition, das in der Sahara und Sahelzone von Mali, Niger und Algerien lebt. Die wegen ihrer traditionell mit Indigo gefärbten Gewänder oft als "blauen Männer der Wüste" bezeichneten Tuareg fühlen sich in Mali wie auch in Niger benachteiligt. In den vergangenen Jahren kam es in den beiden benachbarten Ländern wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Tuareg-Rebellen. (APA/AFP)