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Die Froschart Boophis aff elenae ist nur eine von Dutzenden neuen Amphibienspezies auf Madagaskar.

Foto: APA/dpa/Miguel Vences

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Auch diese Spezies aus der Gattung Platypelis war bislang unbekannt.

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Washington/Braunschweig - Eine aktuelle Studie unter Beteiligung des spanischen Scientific Research Council (CSIC) hat festgestellt, dass Madagaskar womöglich mehr als doppelt so viele Froscharten beherbergt, als der Wissenschaft bisher bekannt war. Biologen haben bei der Untersuchung von Froschlauten, einer intensiven Suche auf der Insel sowie genetischen Analysen von Fröschen und Kaulquappen insgesamt zwischen 129 und 221 neue Spezies entdeckt.

Die Gruppe um Professor Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig geht aufgrund der Ergebnisse davon aus, dass die Zahl an bislang unentdeckten Amphibienarten sogar noch viel größer sein könnte. Überhaupt könnte die Entdeckung darauf hindeuten, dass die Biodiversität auch bei anderen Tierstämmen der Insel ähnlich stark ausgeprägt ist.

"In den letzten 15 Jahren haben wir auf Madagaskar über hundert neue Froscharten entdeckt und beschrieben. Wier glaubten daher, dass unsere Amphibien-Inventur allmählich komplett ist. Unsere neuen Untersuchung zeigt uns aber, dort gibt es noch viel mehr Arten, als wir je gedacht hätten," meint Frank Glaw, Kurator der Herpetologie-Abteilung der Zoologischen Staatssammlung in München. Die Forscher berichtet über ihre Studie in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Enorme Biodiversität auch anderswo

Außerdem vermuten die Wissenschafter, dass die Insel im Indischen Ozean nicht zwangsweise die größte Zahl von Froscharten weltweit beherbergt: Womöglich gebe es auch in anderen Regionen mehr Amphibien als bisher bekannt. Zugleich warnen Vences und seine Co-Autoren aus Darmstadt, München, Madrid und Turin vor der fortschreitenden Umweltzerstörung. Die Ergebnisse der Untersuchungen würden bedeuten, dass die Vernichtung von natürlichem Lebensraum noch viel mehr Arten gefährte, als bislang vermutet. (APA/dpa/red)