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Beeindruckte in Moskau: Hadise

AP Photo/Sergey Ponomarev

Moskau - Beim Eurovision Song Contest (ESC) in Moskau haben haben sich die ersten zehn Länder für den Einzug ins Finale am Samstag qualifiziert. Die Türkei, Schweden, Israel, Portugal, Malta, Finnland, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Armenien und Island setzten sich in der russischen Hauptstadt in der Nacht zum Mittwoch unter den insgesamt 18 Kandidaten durch.

Der Grand-Prix-Veteran Ralph Siegel scheiterte mit dem Titel "Just Get Out Of My Life" der Sängerin Andrea Demirovic für Montenegro. Teilnehmer aus weiteren sieben Ländern mussten am Mittwoch ihre Koffer packen: die Tschechen mit ihrer Klamauknummer von der Band Gipsy.cz und die Schweizer mit der Indie-Band Lovebugs. Auch Belgiens Elvis-Presley-Verschnitt Copycat und die Weißrussen mit dem Glamrocker Pjotr Elfimow scheiterten an der Zuschauergunst. Bulgarien brach mit der Stelzennummer "Illusion" von Krassimir Avramov ein. Susanne Georgi aus Andorra verpasste mit ihrem Gute-Laune-Lied ebenso den Einzug wie Mazedoniens Band Next Time.

Mit der spektakulären Bauchtanz- und Akrobatik-Nummer "Düm tek tek" zog die für die Türkei antretende Popsängerin Hadise als Erste ins große Finale ein. "Ich danke allen, die an unser Land glauben", sagte die Favoritin für das große Finale. Überglücklich strahlte das jüdisch-arabische Duo Noa & Mira Awad, das mit dem ruhigem Song "There Must Be Another Way" für eine Versöhnung im Nahen Osten wirbt. "Wir stehen für diejenigen, denen Dialog wichtiger ist als Gewalt", sagte Mira Awad.

Für Opernstimmung beim Grand Prix wird an diesem Samstag beim Finale die schwedische Sopranistin Malena Ernman mit der Klassik-Rock-Nummer "La voix" sorgen. Aus der Kaukasusrepublik Armenien überzeugte das in blauen Prunkkleidern singende Duo Inga & Anush mit dem Popsong "Jan Jan". Die junge Isländerin Yohanna ("Is It True?") und die Powerstimme von Chiara aus Malta ("What If We") begeisterten das Publikum mit gefühlvollen Balladen. Aus Finnland kommen in diesem Jahr die Waldo's People ("Lose Control") mit wildem Stampfpop und fackelschwingenden Feuertänzern, aus Portugal die Flor-de-Lis mit einem blumigen Sommerlied und aus Rumänien die Sängerin Elena mit ihrer Tanznummer "The Balkan Girls".

Auftritt des Alexandrow-Chors der Roten Armee

Das nächste Halbfinale mit 19 Teilnehmern steigt am Donnerstag. Das deutsche Popduo Alex Swings Oscar Sings mit dem Titel "Miss Kiss Kiss Bang" steht bereits fest für das große Finale mit 25 Teilnehmern. Auch die Interpreten Spaniens, Frankreichs, Großbritanniens und des Gastgebers Russland müssen sich laut den ESC-Spielregeln nicht mehr qualifizieren. Frankreich wartet mit dem Star Patricia Kaas auf, Großbritannien mit dem Musicalkönig Andrew Lloyd Webber als Klavierbegleitung für die junge Sängerin Jade Ewen.

Russland hatte angekündigt, für rund 30 Millionen Euro den aufwendigsten Grand Prix der mehr als 50-jährigen Geschichte des Musikwettbewerbs zu inszenieren. Das Publikum wählte die Sieger am frühen Mittwochmorgen über Televoting. Zum Finale kommen dann neben der Publikumsabstimmung erstmals wieder flächendeckend Länder-Jurys zum Einsatz, deren Urteil zu 50 Prozent in die Gesamtwertung einfließt. Das Startkommando für die Abstimmung kommt dann per Liveschaltung von der Besatzung der Internationalen Raumstation (ISS), teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Donnerstag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Auf der ISS halten der russische Kosmonaut Gennadi Padalka, US-Astronaut Michael Barratt und der Japaner Koichi Wakata als 19. Langzeitbesatzung die Stellung.

Das russische Staatsfernsehen hatte die Olympiahalle in Moskau am Dienstagabend in ein fantastisches Märchenland verwandelt und die Show live übertragen. Für Befremden sorgte beim westlichen Publikum ein Auftritt des Alexandrow-Chors der Roten Armee, der zum Ende ein Medley aus sowjetischen Liedern, darunter auch der Militärschlager "Katjuscha", vortrug. Zusammen mit den Uniformierten traten in dem Kontrastprogramm auch das russische Skandal-Duo Tatu sowie mehrere Hip-Hop-Tänzer und kaukasische Säbeltänzer auf. (APA/dpa)