Niamey - Der Präsident der westafrikanischen Republik Niger, Mamadou Tandja, hat den über den Norden des Landes verhängten Ausnahmezustand um drei Monate verlängert. Er weigerte sich damit, der Forderung der Tuareg-Rebellen von der "Bewegung für Gerechtigkeit in Niger" (MNJ) nachzukommen, die Verhandlungen mit der Regierung in Niamey von der Aufhebung des Ausnahmezustands abhängig machen, wie der staatliche Rundfunk meldete. Die Regierung verlangt, dass die Rebellen der MNJ und einer weiteren Tuareg-Fraktion, der "Front der Kräfte der Wiederaufrichtung" (FFR), die Waffen bedingungslos niederlegen.

Der Präsident war Anfang Mai erstmals mit Führern der Tuareg-Rebellen zusammengekommen, die für eine Beteiligung an den Einnahmen aus der Nutzung der Bodenschätze des Landes kämpfen. Das Treffen fand in Agadez im Norden statt. Tandja habe den aus Libyen angereisten MNJ-Führern eine Amnestie angeboten, hatte es damals geheißen. Es handelte sich um den ersten Besuch des Staatschefs im nördlichen Landesteil seit Anfang 2007.

Niger ist der drittgrößte Uranproduzent der Welt. Die Tuareg sind ein Nomadenvolk mit kriegerischer Tradition, das in der Sahara und Sahelzone von Mali, Niger und Algerien lebt. Die wegen ihrer traditionell Indigo-gefärbten Gewänder oft als "blauen Männer der Wüste" bezeichneten Tuareg fühlen sich in Mali wie auch in Niger benachteiligt. In den vergangenen Jahren kam es in den beiden benachbarten Ländern wiederholt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Tuareg-Rebellen. (APA/AFP)