Bonn/Wien - UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon wünscht sich mehr Frauen in den Friedenstruppen der Vereinten Nationen. "Noch immer gibt es zu wenig weibliche Blauhelme", beklagte Ban in einer am Montag in Bonn verbreiteten Erklärung zum Internationalen Tag der Friedenssicherungskräfte der Vereinten Nationen am 29. Mai. Er forderte die Mitgliedsstaaten auf, der UNO - auch im Lichte der steigenden Zahl von Frauen in den nationalen Sicherheitskräften - mehr Soldatinnen, Polizistinnen und zivile Mitarbeiterinnen zur Verfügung zu stellen.

"Einzigartige Fähigkeiten" von Frauen nützen

Es gehe nicht nur um Geschlechtergerechtigkeit um ihrer selbst Willen, sondern darum, "die einzigartigen und großen Fähigkeiten zu nutzen, die Frauen besitzen", betonte Ban mit Betonung auf die von ihm angenommene Geschlechterdifferenz. Weibliche Blauhelme, MenschenrechtsbeobachterInnen und sonstige MitarbeiterInnen seien oft besser in der Lage, mit einheimischen Frauen zu kommunizieren und ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Gleichzeitig würden sie ein Beispiel weiblicher Emanzipation geben.

Mehr Vertrauen in weibliche Soldaten

Da Frauen oft am meisten in Konflikten leiden, insbesondere durch sexuelle Gewalttaten, erhöhe der Einsatz von Polizistinnen in UNO-Missionen die Sicherheit der Opfer. So könne auch die "Kultur der Straflosigkeit" bei solchen Straftaten bekämpft werden, weil der Schutz durch weibliche Blauhelme den Frauen das Vorgehen gegen ihre Peiniger erleichtere. Unerwähnt ließ Ban dabei, dass in der Vergangenheit zahlreichen männlichen UNO-Friedenssoldaten sexuelle Übergriffe auf Zivilistinnen, die sie eigentlich schützen sollten, angelastet wurden.

Der UNO-Generalsekretär berichtete, dass es mit 113.000 SoldatInnen, ZivilistInnen und PolizistInnen derzeit so viele Blauhelme gebe wie noch nie zu zuvor. Einen traurigen Rekord gab es auch bei der Anzahl der getöteten Blauhelme. 132 Blauhelme kamen im Vorjahr im Einsatz ums Leben, darunter zehn Frauen. (APA)