Niamey - Der Präsident des Saharastaates Niger, Mamadou Tandja, hat am gestrigen Dienstag das Parlament aufgelöst. Zuvor hatte die Justiz seinem Versuch, durch eine Verfassungsänderung eine dritte Amtszeit für sich zu erwirken, eine Absage erteilt. Nach zehn Jahren an der Regierung müsste der heut 70-jährige Tandja laut Gesetz in diesem Jahr sein Amt aufgeben.

Der Präsident hatte gehofft, mit einer Volksabstimmung unter den 13 Millionen Einwohnern des Landes die Verfassung ändern und an der Macht bleiben zu können. Diese Pläne wurden vom Verfassungsgerichtshof am Montag zurückgewiesen. Zudem hatten Parlamentsabgeordnete gedroht, Tandja wegen "Hochverrats" vor Gericht zu stellen, wenn er das Land durch ein Referendum "spalten" wolle. Dem wollte der Staatschef laut Beobachtern offenbar mit der Parlamentsauflösung zuvorkommen. Die nächsten Präsidentenwahlen sollten regulär am 14. November dieses Jahres stattfinden. (APA/dpa/AFP)