Riad - Eine saudische Frau hat ihre Haushaltshilfe aus Indonesien zu Tode geprügelt. Saudische Medien berichteten am Mittwoch, das islamische Gericht der Provinz Chamis Muschait habe nun den Ehemann der Frau, einen Offizier der saudischen Armee, zu neun Monaten Haft verurteilt. Er hätte tatenlos zugesehen, wie seine Frau die Indonesierin mehrere Tage in Folge brutal geschlagen hatte. Seine Frau, eine Lehrerin, soll am 14. Juli verurteilt werden. Mit einem Todesurteil muss sie nicht rechnen, weil sie an die Hinterbliebenen der Haushälterin nach islamischem Recht "Blutgeld" gezahlt hat. Erwartet wird eine Haftstrafe von mindestens zwei Jahren. 

Misshandlungen am Pranger

Nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen ist das Aufenthaltsrecht für ausländische Arbeitskräfte, die im Haushalt beschäftigt werden und meist weiblich sind, ein Grund für die zahlreichen Misshandlungsfälle in Saudi-Arabien. Es gibt den saudischen ArbeitgeberInnen große Macht und den Betroffenen wenig. Die Regierung hatte vor einigen Monaten eine Aufklärungskampagne mit Fernsehspots begonnen, in denen die Misshandlung von ausländischen Hausangestellten angeprangert wird.

HausarbeiterInnen international

Nicht nur in Saudi-Arabien steht es um die Rechte von Hausarbeiterinnen schlecht. Deshalb wurde ein internationales Netzwerk geschaffen und im Rahmen einer internationalen Kampagne eine ILO (International Labour Organization)-Konvention zu Hausarbeit zur Anerkennung und zum Schutz ihrer Rechte lanciert. Die Kampagne wird unter anderen von SEWA (Self Employed Women's Association) und SADSAWU (South African Domestic Service and Allied Workers Union) getragen und ist Anfang 2009 gestartet. (APA/red)