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Foto: REUTERS/Andy Clark

Wien - Heute schon ein paar Schritte gemacht? Laut Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sollten es bei einem Erwachsenen rund 10.000 täglich sein. "Bei sitzender Arbeit kommt man in etwa auf 4.000 bis 6.000", erläuterte Sportwissenschafterin Sylvia Titze von der Universität Graz bei einer Pressekonferenz des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) am Freitag in Wien. Deshalb der generelle Rat für Erwachsene: 3.000 Schritte mehr am Tag für einen positiven Effekt auf die Gesundheit.

Drei Viertel bewegen sich zu wenig

Einer Untersuchung unter den EU-15-Staaten zufolge bewegen sich nur 26 Prozent der Österreicher in ausreichendem Maß, im Schnitt sind es 31 Prozent. Laut dem Ernährungsbericht 2008 werden die Österreicher vorrangig aufgrund von Bewegungsmangel immer dicker. Das von der WHO empfohlene Bewegungspensum erreicht nach Angaben von Gesundheitsminister Alois Stöger (S) nur etwa jeder zweite Mann und jede fünfte Frau.

Dabei kann regelmäßige Bewegung dem Risiko vorbeugen, chronisch zu erkranken: Ein ungünstiges Blutfettprofil, Bluthochdruck, Osteoporose und Herzkreislauferkrankungen können z. B. durch einen Mangel verursacht werden, so Titze. Auch kann ein bisschen Sport die Lebensfreude heben und die Lebensqualität verbessern.

22 Minuten Walzer tanzen

Im Rahmen der Kampagne "Mein Herz und ich. Gemeinsam gesund." will man u. a. mit TV-Spots "zum Schmunzeln" motivieren. "3.000 Schritte mehr pro Tag sind aus wissenschaftlicher Sicht die Grenze, ab der ein positiver Effekt auf die Gesundheit nachweisbar ist", so Titze. Etwa zehn Minuten sollte man an einem Stück absolvieren: Z. B. zum nächstgelegenen Lebensmittelgeschäft oder drei U-Bahn-Stationen zu Fuß gehen oder 20 Minuten Joggen bei einem Tempo, bei dem man sich noch gut unterhalten kann, so FGÖ-Präsident Christoph Hörhan. Wer lieber tanzt: 22 Minuten Walzer oder Hip Hop oder 17 Minuten Salsa.

Kinder benötigen mehr Bewegung

Für Kinder wären 15.000 Schritte pro Tag empfehlenswert: "Mädchen erreichen in etwa 7.000 Schritte, Buben etwas mehr", sagte Titze. Studien hätten gezeigt, dass sich Kinder, die sich mehr im Freien aufhalten oder die keinen Fernsehapparat in ihrem Zimmer haben, auch mehr bewegen. Zu Jugendlichen gebe es noch kaum Untersuchungen. Für ältere Menschen gilt ebenso eine 30 Minuten pro Tag-Bewegungsempfehlung: "Zusätzlich sollten sie aber bewusst darauf achten, ihre Muskelmasse weiter zu behalten", sagte die Expertin. Dazu sei ein abgestimmtes Krafttraining zweimal wöchentlich ratsam, etwa im Fitnessstudio. Aber auch spezielle Angebote in Altersheimen seien nützlich, meinte Titze. (APA)