Eine ungiftige Kornnatter gleitet auf einer glatten Oberfläche dahin - dank Schuppenreibung und Gewichtsverlagerung.

Foto: Pryor und Hu, NYU

Washington - Der Schlangen-Eintrag bei Wikipedia ist noch nicht auf dem letzten Stand der Dinge. Da heißt es nämlich, dass sich die Schlange zur Fortbewegung "mit ihren kräftigen Muskeln von verschiedenen Gegenständen, wie Stein(ch)en und Ästen auf dem Boden schräg nach vorn" abstößt.

Dem widerspricht eine neue Studie, die von angewandten Mathematikern und Maschinenbauern in den USA durchgeführt wurde. David Hu und seine Kollegen haben nämlich herausgefunden, dass die Schuppen am Bauch von Schlangen eine ganz bestimmte Ausrichtung haben, die den Tieren die Vorwärtsbewegung erleichtern - ähnlich dem Dahingleiten mit Langlaufskiern.

Ausgangspunkt der Analysen, die im Fachblatt PNAS veröffentlicht wurden, war ein theoretisches Modell der Schlangenbewegung. Das ging davon aus, dass die Reibung der Schuppen und die Verlagerung des Gewichts die entscheidenden Faktoren sein mussten. Experimente mit wirklichen Schlangen auf flachen und geneigten Oberflächen zeigten, dass dem tatsächlich so ist. (tasch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9. Juni 2009)