Antoine (Albert Dupontel, 2. v. re.), Hauptfigur von "Tage oder Stunden".

Foto: Polyfilm

Antoine (Albert Dupontel) schenkt sich zum 42. Geburtstag ein bisschen Aufregung: Erst sprengt er ein Meeting mit einem wichtigen Kunden, dann sagt er seiner Schwiegermutter endlich einmal die Meinung. Auch vor Frau und Kindern macht seine neu entdeckte Wahrheitsliebe nicht halt, und die abendliche Party mit Freunden endet überhaupt in einer handfesten Schlägerei.

Der französische Regisseur Jean Becker (Dialoge mit meinem Gärtner) lässt seinen durchweg unsympathischen Helden in Tage oder Stunden / Deux jours à tuer anschließend in einen pittoresken irischen Küstenort übersetzen. Alsbald wird Gewissheit, was dem Zuschauer schon einige Zeit lang schwant: Der verbale Amokläufer hat natürlich einen Grund für sein Verhalten. Dieser sei hier nicht verraten – dass diese Konstruktion vor allem haarsträubend ärgerlich ist, allerdings schon.

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Die weiteren Kinostarts der Woche

Ein US-Amerikaner wird nach Indien versetzt, um dort Arbeitskräfte auszubilden, denen seine eigene Abteilung zum Opfer fiel. Der Aufenthalt hält in John Jeffcoats Culture-Clash-Komödie Outsourced für ihn einigen Mehrwert parat.

Außerdem neu: die ersten Teile von Steven Soderberghs Revolutionärs-Biopic, Che – Revolución, und von Jean-François Richets Gangster-Biopic, Public Enemy Nr. 1 – Mordinstinkt; Sam Raimis gelungener Schocker Drag Me to Hell und der abschließende Teil von Raymond Depardons Trilogie über französische Landwirte, Neue Zeiten – La vie moderne, plus die französische Tragikomödie Endlich Witwe und der Kinoeinsatz eines beliebten TV-Wissensvermittlers, Willi und die Wunder dieser Welt. (irr/ DER STANDARD, Printausgabe, 10./11.6.2009)