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Große Frisur, großes Lächeln anno 1977: Farrah Fawcett verkörperte in einem krisengeprägten Jahrzehnt den Prototyp der US-Optimistin  - und widmete sich in ihren späteren Rollen den Schattenseiten dieser populären Phantasie

AP Photo/ABC-TV

New York/Los Angeles - Die US-Schauspielerin Farrah Fawcett ist im Alter von 62 Jahren an Krebs gestorben. Sie erlag am Donnerstag in Los Angeles ihrem Leiden, berichtete der US-Sender CNN. Als Jill Munroe in der weltweit erfolgreichen TV-Krimiserie "Drei Engel für Charlie" hatte Fawcett einst Karriere gemacht. Mit ihrer blonden Löwenmähne und dem strahlenden Lächeln wurde sie zum Idol der 70er Jahre.

1977 gab sie ihre Rolle in "Charlie's Angels"  nach 21 Folgen auf und wollte sich als Charakterdarstellerin profilieren. 1984 brillierte sie im TV-Drama "Das brennende Bett" in der Rolle einer verzweifelten Mutter, die nach jahrelangem Ehemartyrium ihren Mann mit Benzin übergießt. Für ihre Darstellung der Millionenerbin Barbara Hutton in "Armes reiches Mädchen" gewann sie 1988 einen Golden Globe. Als ihre besten Rollen gelten jedoch die in der US-Miniserie "Small Sacrifices" (1989), in der sie eine verwirrte junge Mutter spielt, die ihre eigenen Kinder verletzt, und die Hauptrolle in der (Kino-)Verfilmung des Broadway-Stücks "Extremities" (1986), einem Rachedrama gegenüber einem gewaltätigen Eindringling. 2000 spielte sie unter Robert Altmans Regie in "Dr T and the Women".

Privat lebte Fawcett auf einer Achterbahn zwischen Himmel und Hölle. Nach einer gescheiterten Ehe mit Filmstar Lee Majors ("Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann") führte sie mit ihrem Leinwandkollegen Ryan O'Neal ("Love Story") 17 Jahre lang eine der wildesten Hollywood-Beziehungen: Liebe, Leidenschaft, Prügeleien, Alkohol und Drogen. 1997 trennte sich das Paar - zumindest vorläufig. Bald darauf begann eine Serie von Schicksalsschlägen: Fawcetts Schwester starb an Lungenkrebs. 2001 wurde bei Ryan O'Neal eine inzwischen überwundene Leukämie diagnostiziert. Und 2006 stellten die Ärzte auch bei ihr Krebs fest - eine seltene Art des Darmkrebses. Nach einer aggressiven Strahlen- und Chemotherapie erklärten die Ärzte sie zu ihrem 60. Geburtstag am 2. Februar 2007 für geheilt. Doch schon drei Monate später kam die Krankheit zurück. Enttäuscht von den Behandlungsergebnissen in den USA suchte die Schauspielerin zuletzt auch in Deutschland Hilfe. (APA/red)