Wien - Ein Donnerstagabend im Sommer, ein Ticket, drei Häuser. Die Art Night im Museumsquartier bietet seit 2004 ausgedehnte Spezialführungen durch die Kunsträume des Museumsquartiers - durch Mumok, Kunsthalle und Leopold Museum. Bisher wurden drei kurze Führungen zu Ausstellungen, die inhaltlich nicht zwingend miteinander zu tun hatten, aneinandergereiht, berichtet Jörg Wolfert, der für die Kunstvermittlung im Mumok zuständig ist. Die Art Night ist eine anspruchsvolle Kunst-Tour von knapp zweieinhalb Stunden Dauer. Dennoch sei nur selten jemand vor deren Ende ausgestiegen.

Für viele bedeutet die Art Night gar den Erstkontakt mit den Kunsthäusern. Umso wichtiger ist es, vorhandene Schwellenängste abzubauen. Die "erfrischende Führung" bietet auch den Vermittlern Abwechslung, denn neben der Kunst geht es ganz allgemein um die Unterschiede zwischen den Häusern: Hier das Mumok als arriviertes öffentliches Museum, da die Kunsthalle als städtische Institution ohne Sammlung - und dort das Leopold Museum, hinter dem eine Stiftung steht.

Der Wunsch, Touren mit einem gemeinsamen Motto zu machen, habe aber immer bestanden, erzählt Wolfert. Und nun ist es so weit: Am jeweils ersten Donnerstag im Juli, August und September stehen die Themen Landschaften und Ausblicke (2. 7.), Architektur und Visionen (6. 8.) sowie Realität und Sehnsüchte (3. 9.) auf dem Programm. An diese Themen knüpft jedes Haus drei bis fünf intensive Kunstbetrachtungen aus den aktuellen Ausstellungen. Architektur und Visionen sei eng an die Ausstellung Mind Expanders im Mumok angelehnt, so Wolfert.

Für das Landschaftsthema fänden sich im Mumok unterschiedliche Andockstellen: Abstraktes von Cy Twombly oder auch eine Arbeit von Ernst Ludwig Kirchner aus der Sammlung klassischer Moderne. (Anne Katrin Feßler/ DER STANDARD, Printausgabe, 26.6.2009)