Der Schweizer Polizei ist ein großer Schlag gegen ein internationales Netz von Pädophilen gelungen. Sie machte 2299 Computer-Adressen in 78 Ländern ausfindig. Alle nutzten versteckte Dokumente im Internet, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Ermittlungen begannen im Mai 2008. Interpol Brüssel wies die Polizei des Kantons Waadt darauf hin, dass auf einer Internetseite zum Thema Hip-Hop Dateien mit Kinderpornografie versteckt seien.

Ohne Wissen des Webmasters

Ohne Wissen des Webmasters hatten den Angaben zufolge tausende Pädophile aus aller Welt Zugang zu den Dokumenten. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter in Osteuropa leben. Sie hätten Sicherheitslücken ausgenutzt, um ihre Dateien zu platzieren.

Nach Schweizer Medienberichten verhaftete die Polizei in Polen 31 Männer, in Griechenland schlugen die Ermittler ebenfalls zu. In den USA warte ein geständiger Lehrer aus Boston im Gefängnis auf seine Verurteilung. In der Schweiz sollen im bisher größten Fall von Kinderpornografie des Landes 32 Männer unter Verdacht stehen.

Einzigartiger Fall

Der Fall ist laut Polizeisprecher Jean-Christophe Sauterel einzigartig. Noch nie seien auf einer legalen Internetseite so viele pornografische Aufnahmen versteckt worden, sagte er der Schweizer Nachrichtenagentur SDA. Die Polizei musste nach eigenen Angaben schnell handeln. In einigen Ländern bewahren Internet-Provider Daten von IP-Adressen, mit denen man Computer identifizieren kann, nur einige Wochen oder wenige Monate auf. (APA/dpa)