Erinnerungsfoto vom alten Wagenplatz in Wien-Simmering.

Foto: Birgit Wittstock/derStandard.at

Wien  - Die Baumgasse 131 wird für die Wiener "Wagenplatz"-Leute nicht zur Daueradresse werden: Die Freunde des alternativen Wohnstils müssen die Fläche, die sich im Besitz des Baukonzerns Porr befindet, im Bezirk Landstraße nämlich bis 20. August verlassen. Das ist das Ergebnis von Gesprächen, dass die beiden Parteien am Dienstagnachmittag geführt haben. Man akzeptiere die Entscheidung der Porr AG und werde das Grundstück fristgerecht räumen, teilte Miriam, die als Sprecherin der zehn Menschen umfassenden Gruppe fungiert, der APA mit.

Die Langzeit-Camper hatten vor rund zwei Wochen die Baufläche nahe der Südosttangente in Beschlag genommen. Grund dafür ist, dass sie von ihrem bisherigen "naturnahen" Wohnort in Simmering wegen rechtlicher Auflagen bis spätestens Ende August abgezogen sein müssen. Ein Teil der Clique hatte sich daraufhin auf einem der Stadt gehörenden Grundstück in der Leopoldstadt niedergelassen, was aber ebenfalls nur eine Zwischenlösung ist. Ein weiterer Kreis zog in die Baumgasse.

"Wir sind etwas vor den Kopf gestoßen und deprimiert", drückte Miriam ihre Enttäuschung über das Gesprächsergebnis aus. Man wisse nun nicht, wie es weitergehen solle: "Wir stehen wieder am Anfang." Angestrebt wurde von den "Wagenplätzlern" eine sogenannte Zwischennutzung bis zum Baubeginn auf dem Areal, wobei sich die Freiluft-Bewohner bereiterklärt hatten, monatlich 500 Euro für karitative Initiativen zu spenden. Eine Begründung für die Entscheidung konnte weder von den urbanen Nomaden noch von der Porr gegeben werden.

Im Zuge der Suche eines neuen Standorts, der künftig als Stellplatz für die zu Wohn- und Schlafräumen umfunktionierten Klein-Lkw, Busse und Wohnwägen dienen könnte, hatte auch die Stadt Unterstützung angeboten. Vorgeschlagen wurde schließlich ein 3.200 Quadratmeter großer Platz im 22. Bezirk für eine Gesamtjahresmiete von rund 21.150 Euro - was von den Campern jedoch abgelehnt wurde. Diese Variante komme auch weiterhin nicht infrage, bekräftigte Miriam mit Verweis auf zu hohe Kosten bei gleichzeitig zu geringer Fläche. (APA)