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Der Täter betrat nach Polizeiangaben das Fitnessstudio, schaltete das Licht aus und feuerte wahllos auf die Teilnehmerinnen einer Klasse für lateinamerikanische Tänze.

Foto: REUTERS/Jason Cohn

New York - Offenbar aus krankhaftem Hass auf Frauen hat ein ein Mann in den USA ein Blutbad in einem Fitnessstudio angerichtet. Der Täter drang am Dienstagabend (Ortszeit) in den Trainingsraum in Bridgeville nahe Pittsburgh ein, erschoss drei Frauen und tötete sich dann selbst. Ersten Erkenntnissen der ErmittlerInnen zufolge hatte er die Gewalttat zuvor in ungewöhnlicher Offenheit in einem Internet-Blog angekündigt.

Der Täter betrat nach Polizeiangaben das Fitnessstudio, schaltete das Licht aus und feuerte wahllos auf die Teilnehmerinnen einer Klasse für lateinamerikanische Tänze. Mindestens zehn Menschen seien verletzt worden. Der Täter sei während seiner Tat ganz ruhig gewesen, sagte der Polizeibeamte Charles Moffatt. "Er ging direkt in den Raum, so als ob er genau wusste, wo er hin will. Dann zog er die Waffen und begann zu feuern." Er habe niemals zuvor so etwas gesehen, sagte Moffatt. "Es war völlig chaotisch."

In dem Internet-Tagebuch, dessen Echtheit noch in einer polizeilichen Untersuchung bestätigt werden sollte, identifizierte sich der Täter als George Sodini. In den Aufzeichnungen ließ der 48-Jährige Hass auf Frauen, tiefes Selbstmitleid und depressive Verstimmungen erkennen. Der letzte Eintrag vom Montag schien einen direkten Hinweis auf die Tat zu enthalten: "Morgen werde ich meinen Einsatz üben (...), morgen ist der große Tag."

In den vergangenen neun Monaten wurden in dem Blog immer wieder Bluttaten angekündigt, dann aber wieder verschoben. Am 5. November 2008 schreibt Sodini, die Tat sei "bereits für diesen Sommer geplant gewesen", dann habe er aber doch noch das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA im November abwarten wollen. Ein Eintrag vom Jänner ließ vermuten, dass er damals in letzter Minute vor der Tat zurückschreckte: "Ich habe gekniffen! Mist! Ich hatte schon die geladenen Waffen dabei!"

Die Blog-Eintragungen lassen zudem tiefe sexuelle Frustration erkennen. Obwohl er sich "nicht für hässlich oder komisch" halte, habe er seit 1990 keinen Geschlechtsverkehr mehr mit einer Frau gehabt, heißt es in einem Eintrag Sodinis. "Das letzte Mal, dass ich eine ganze Nacht mit einer Freundin verbrachte, war 1982. Ich bin ein Versager. Mädchen und Frauen schauen mich einfach nicht an." (APA/AFP)