Sieht so ein Affront aus? "Sadat" mit Jason Segel und Paul Rudd beim kalifornischen Strandpromenieren

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Kairo - Eine eher unbedeutende Rand-Episode in der Komödie "Trauzeuge gesucht!" ("I Love You, Man", USA 2009) von John Hamburg hat in Ägypten für Ärger gesorgt. Eine der Hauptfiguren in dem Film, der Lebenskünstler Sydney Fife (Jason Segel) hat einen Hund, der auf den Namen Sadat hört. Mehrere patriotisch gesinnte ägyptische Blogger griffen den Film deshalb an, und Rukaja Sadat  hat über ihren Anwalt eine Beschwerde bei der amerikanischen Botschaft in Kairo eingebracht, berichtete die Tageszeitung "Daily News Egypt". Die Tochter des 1981 ermordeten Präsidenten will mit einer Gerichtsklage  gegen die Produzenten und gegen das ägyptische Kommunikationsministerium erreichen, dass sämtliche Kopien des Films beschlagnahmt werden. Demnach plant sie auch einen Gang vor Gericht in den USA.

In dem Streifen, der (ziemlich parallel zu Österreich) im Juni in die ägyptischen Kinos kam, geht es eigentlich gar nicht um Politik, sondern um die Schwierigkeit von Männerfreundschaften. In der beanstandeten Szene unterhalten sich Sydney und sein Kumpel, der erfolgreiche und vor der Heirat stehende Immobilienmakler Peter Klaven (Paul Rudd), über Sydneys Hund, eine knuddlige Promenadenmischung aus Beagle und Mops. Peter will wissen, ob Sydney seinem Hund aus Bewunderung für den ägyptischen Ex-Präsidenten den Namen Sadat gegeben habe. "Nein", entgegnet Sydney. "Die beiden sehen sich einfach total ähnlich."

"Derartige Äußerungen über einen Mann, der die Nation symbolisiert, sind durch nichts zu entschuldigen und zu rechtfertigen", zitierte die Zeitung den Anwalt der Familie Sadat, Samir Sabri. Über die Beschwerde bei der US-Botschaft hinaus habe er bei einem Gericht in Kairo eine Klage auf Einziehung des Films eingereicht. Auch Regisseur John Hamburg, Produzent Donald De Line und Drehbauchautor Larry Levin hätten Beschwerdebriefe erhalten. (APA)