Bagdad - Eine 15-Jährige wurde von einem rakischen Jugendgericht wegen eines Anschlagversuchs zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil vom Sonntag wurde erst am Donnerstag bekannt. In jüngster Zeit hat die Zahl weiblicher Selbstmordattentäter im Irak zugenommen, weshalb amerikanische und irakische Soldaten ihre Bemühungen verstärkt haben, mehr Frauen für den Polizeidienst zu gewinnen, um ihre Geschlechtsgenossinnen nach Sprengstoff zu durchsuchen.

Über das vereitelte Attentat gibt es widersprüchliche Aussagen. Es existiert eine Videoaufzeichnung der irakischen Polizei, in der die junge Frau zunächst erklärt, Unbekannte hätten ihr die mit rund 15 Kilogramm Sprengstoffe befüllte Weste gegeben. Später machte sie Verwandte ihres Mannes dafür verantwortlich.

Mit Sprengstoffweste ertappt

Nach US-Angaben hat sich die 15-Jährige gestellt, nachdem sie gegen ihren Willen mit Sprengstoff samt Zünder verkabelt worden sei. Bei dem Verfahren beschränkte sich das Gericht auf die Tatsache, dass Rania Ibrahim mit einer Sprengstoffweste ertappt worden war, und nicht auf widersprüchliche Angaben im Geständnis.

Viele irakische Frauen tragen lange Gewänder, die ideal zum Verstecken von Sprengstoffwesten sind. Aufgrund kultureller Tabus werden Frauen von den zumeist männlichen Polizisten selten durchsucht. Der irakischen Polizei mangelt es an einer ausreichenden Zahl weiblicher Beamten für die Leibesvisitation von Frauen. APA/AP)