Wien - Der Ölpreis hat am frühen Donnerstagnachmittag mit Gewinnen gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 14 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im September 70,97 Dollar und damit 0,64 Prozent mehr als am Donnerstag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 74,29 Dollar gehandelt. Das waren 1,10 Prozent mehr als am Vortag.

Weiterhin bestimme das Geschehen an den Aktienmärkten die Entwicklung des Ölpreises, kommentierten die Experten der Commerzbank. Während die Fundamentaldaten wenig überzeugend ausfallen würden, sorge die freundliche Stimmung an den Finanzmärkten für Unterstützung beim Rohölpreis.

Die zunehmende Diskrepanz zwischen zugrundeliegenden Fundamentaldaten und dem Höhenflug angesichts steigender Aktienbörsen sehen die Experten mit einem kritischen Auge. Wie lange dieses Szenario aufrecht zu erhalten sei, können die Analysten schwer abschätzen. "Ohne diesen Faktor würde der Ölpreis wahrscheinlich deutlich tiefer notieren", so die Commerzbank.

Der Goldpreis zeigte sich gut behaupteter Tendenz. Das Gold-Vormittagsfixing in London lag bei 957,50 Dollar und damit etwas fester zum Donnerstag-Vormittags-Fixing von 956,00 Dollar.

Den Commerzbank-Experten zufolge wird der Goldpreis vom Konjunkturoptimismus und den damit einher gehenden Inflationserwartungen unterstützt. Von den Hoffnungen auf eine baldige Wirtschaftserholung profitiere der Silberpreis aufgrund der stärkeren industriellen Verwendung noch mehr. Der Silberpreis notierte heute auf einem Zweimonatshoch.

Auf dem höchsten Stand seit 28 Jahren notierte am Donnerstag der Preis für Rohzucker. Innerhalb der vergangenen Woche ist der Zuckerpreis somit um mehr als 20 Prozent gestiegen, Gewinnmitnahmen waren im Anschluss die Folge. Die Fundamentaldaten würden dabei unterstützend wirken, schreibt die Commerzbank. Indien sei mit rund 24 Mio. Tonnen Zucker pro Jahr der größte Konsument, das Land könne den Bedarf aus der eigenen Produktion nicht mehr decken. Angesichts ungünstiger Witterungsverhältnisse sei auch keine Besserung in Sicht, hieß es. (APA)