Berlin - Im Berliner Haus der Kulturen der Welt wird am 30. September erstmals der Internationale Literaturpreis für zeitgenössische Erzählliteratur in deutscher Erstübersetzung vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert, davon gehen 25.000 Euro an den Autor und 10.000 Euro an den Übersetzer, wie das Haus der Kulturen mitteilte.

Veröffentlicht wurde bereits eine Longlist mit 14 Preisanwärtern. Auf ihr finden sich etwa der Inder Aravind Adiga mit "Der weiße Tiger", der Iraner Mahmud Doulatabadi mit "Der Colonel", der Pakistani Mohammed Hanif mit "Eine Kiste explodierender Mangos" sowie der afghanische Autor Atiq Rahimi mit "Stein der Geduld". Die Shortlist, die engere Auswahl von sechs Titeln, wird am 2. September veröffentlicht.

Insgesamt haben sich nach Angaben der Veranstalter 81 Verlage mit 131 Titeln beworben. Dabei wurden Werke von Autoren aus 53 Ländern und aus 33 Sprachen übersetzt eingereicht. Zur Jury gehören unter anderem die Literaturkritikerin Sigrid Löffler und Peter Ripken vom Internationalen Zentrum Frankfurter Buchmesse.

Ziel des Preises, der gemeinsam mit der Stiftung Elementarteilchen verliehen wird, ist es nach Angaben der Veranstalter, "die Aufmerksamkeit für aktuelle literarische Stimmen aus aller Welt zu erhöhen und die Vermittlungsleistung von literarischen Übersetzern zu würdigen". Der Intendant des vom Bund getragenen Hauses der Kulturen der Welt, Bernd M. Scherer, betonte, sein Haus wolle gerade im Jahr seines 20. Bestehens den Stellenwert der internationalen Literatur hierzulande stärken und sie deutschen Lesern näher bringen. "Übersetzung zwischen den Kulturen ist heute wichtiger denn je." (APA)