Seit den 1980ern planen die Wiener Linien die Straßenbahnlinie 71 über den Ring zu verlängern und wollen dieses Projekt nun endlich in Angriff nehmen. Als neue Straßenbahnlinie 4 sollte der 71er bis zur Börse bzw. sogar bis zum Schottenring ihre Stationen einhalten. Dadurch würden sich allerdings die Intervalle zwischen den Zügen etwas verlängern. Die Umbennung wurde nach Protesten bereits abgesagt, bezüglich Verlängerung legt sich die Simmeringer Bezirksvorstehung quer. derStandard.at hat die Passagiere selbst gefragt.
"Das wär' schon fein", antwortet uns diese junge Frau auf die Frage was sie von der geplanten Verlängerung halte: "Es ist schon besser wenn man weiter fahren kann, ich muss meistens noch über den Ring und in den D umsteigen."
"Es bringt nichts, wenn die Straßenbahn auch noch um den Ring fährt, man kann auch die U2 nehmen. Alles soll bleiben wie es ist. Die Intervalle sollten kürzer werden und nicht mehr Straßenbahnen über den Ring fahren", sagt uns diese Dame, die nicht erkannt werden möchte.
"Meine Frau und ich sind dagegen. Wir fahren meistens mit der U-Bahn, da brauchen wir keine Straßenbahn, die noch am Ring herumfährt."
Diese beiden jungen Frauen sind von der geplanten Veränderung wenig berührt, sie halten die Intervalle generell für zu lang. "Uns ist das wurscht. Wir warten sowieso schon immer fünfzehn Minuten, ob es jetzt fünfzehn oder sechzehn sind, ist auch egal."
"Mir persönlich ist es egal, es wär' aber nicht schlecht für diejenigen, die umsteigen müssen. Dadurch würden die anderen Ringlinien auch mehr entlastet werden. Das kann nur positiv sein."
"Ich selber bin nicht abgeneigt. Das ist sicher gut für die, die dort arbeiten."
"Ich bin dafür, dann muss ich nicht umsteigen", sagt uns eine Dame am Heimweg.
Dieser Passagier begrüßt die Verlängerung ebenfalls: "Das wär' g'scheit, das wollten's doch vor zwanzig Jahren schon machen. Die Simmeringer sind doch sonst progressiv und nicht so konservativ, das wundert mich, dass sie sich da dagegenstellen", erklärt er heftig gestikulierend.
"Wir finden das gut. Die
eine Minute länger ist egal, dann können wir noch schnell eine rauchen", sagen uns zwei 15-Jährige bevor sie lachend aussteigen. (kad/inho, derStandard.at, 20.08.09)