Wien - Eine Wanderausstellung, die einige Schicksale unter den mehr als 20.000 Soldaten und Zivilisten in Europa beleuchtet, die während der NS-Zeit von Gerichten der Wehrmacht abgeurteilt und getötet wurden, macht ab 1. September für sechs Wochen in Wien Station: "Was damals Recht war" wurde von der Berliner Stiftung für die ermordeten Juden Europas für Deutschland entwickelt, der österreichische Verein "Personenkomitee Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz" hat die Schau mit dem Verein Gedenkdienst adaptiert, um auch hiesige Unrechtsurteile zu dokumentieren.

So werden im Theater Nestroyhof - Hamakom unter anderem acht penibel recherchierte Fälle gezeigt, die sich einst auf österreichischem Boden abgespielt haben. Anhand von Richterbiografien und Prozessen, die über Deserteure und Kärntner Partisanen abgehalten wurden, können sich die Besucher ein Bild von der menschenverachtenden Justizmaschinerie der Nationalsozialisten machen. Ebenfalls Thema:Die hierzulande bis heute anhaltende Rehabilitierungsdebatte über die Opfer der NS-Militärjustiz. (siehe oben)

Zur Ausstellungseröffnung wurden übrigens die Präsidenten des Nationalrates herzlich eingeladen. Einer musste "aus Termingründen" sein Kommen absagen, wie er den Veranstaltern versicherte: Martin Graf, Dritter Parlamentspräsident, von der FPÖ. (nw/DER STANDARD-Printausgabe, 29./30. August 2009)