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Der im Golf von Mexiko gefangene Architeuthis wog 46,7 Kilogramm und maß 5,9 Meter.

Foto: REUTERS/NOAA

Washington - Die Überraschung war groß, als US-amerikanischen Wissenschaftern im vergangenen Juli vor der Küste von Louisiana ein wahrer Tintenfisch-Koloss ins Netz ging. Der außerordentlich seltene Fang zeige nach Angaben der Forscher, wie wenig über das Leben der riesigen Kopffüßer bekannt ist. Experten konnten das Tier inzwischen als eine Spezies der Gattung Architeuthis identifizieren.

Es ist dies seit 1954 der erste derartige Fund im Golf von Mexiko. Damals entdeckten Fischer ein totes Exemplar in den Gewässern vor der Mündung des Mississippi treibend. Der Tintenfisch, der sich am 30. Juli dieses Jahres im Schleppnetz eines Forschungsschiffes in rund 460 Metern Tiefe fing, maß 5,9 Meter Länge und wog 46,7 Kilogramm.

"Etwas wirklich Großes"

Der Riesentintenfisch, der den raschen Aufstieg und den plötzlichen Druckunterschied beim Einholen des Netzes nicht überlebte, wurde präpariert und für weitere Untersuchungen an das Nationale Museum für Naturgeschichte der Smithsonian Institution geschickt. "Als das Netz aus dem Wasser gezogen wurde, konnte ich sehen, dass wir etwas wirklich Großes gefangen hatten", erzählte Anthony Martinez, führende Wissenschafter an Bord des Schiffes und Experte für Meeressäuger der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).

Überreste von Riesentintenfischen wurden in der Vergangenheit mehrfach in den Mägen von Walen und anderen Meeresräubern in den Golf-Gewässern, der Karibik und den Florida Keys gefunden. Die Forscher wussten also, dass diese Tiere im Golf von Mexiko vorkommen.

Unbekannte Tiefen

Der aktuelle Fang ist dennoch bedeutend, wie Michael Vecchione von der National Oceanic and Atmospheric Administration betont. Das Tier sei ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der Kopffüßer in dieser Region. "Dies ist das erste Mal, dass ein Riesenkalmar während einer wissenschaftlichen Expedition im Golf von Mexiko gefangen wurde. Der Riesentintenfisch illustriert, wie wenig wir eigentlich darüber wissen, was alles in den Tiefen des Golfs von Mexiko schwimmt." (red/Reuters)