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Im Sport ist Magnesiumpulver (Magnesit oder Magnesiumcarbonat) unverzichtbar.

Foto: AP/Gregory Bull

Immerhin war schon das Getriebegehäuse des VW Käfer aus diesem Leichtbauwerkstoff.

Doch es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, warum Magnesium nur eine Nebenrolle spielt, und daran wird sich auch künftig nicht viel ändern: Magnesium ist extrem heikel in der Verarbeitung, und die Verfügbarkeit ist extrem begrenzt. Der gesamte Weltmarkt für Magnesium liegt nämlich nur bei 400.000 Tonnen pro Jahr, das ist die Dimension eines einzigen kleinen Elektrostahlwerks zum Eisenschrotteinschmelzen. Die Lieferanten kann man an einer Hand abzählen, deshalb wird Magnesium auch nicht an der Börse gehandelt. Jeder größere Auftrag aus der Autoindustrie würde nach den Gesetzen des Marktes den Preis sofort in astronomische Höhen treiben. Das heißt, die Verwendung von Magnesium in der Autoindustrie ist schon rein kaufmännisch nicht sinnvoll darstellbar. In seltenen Fällen wird es für Armaturenträger, Lenkradgerippe oder Sitzgestelle eingesetzt.

Zur Verarbeitung: Magnesium muss unter einer Schutzatmosphäre geschmolzen werden, weil es sofort lichterloh in Flammen aufgeht, wenn Sauerstoff dazukommt. Gefährlich sind auch Magnesium-Späne, sie können sich explosionsartig entzünden. Übrigens: Der überwiegende Teil des weltweit erschmolzenen Magnesiums landet in der Getränkeindustrie als Legierungsbestandteil der Dosendeckel, damit man sie gut und gefahrlos aufreißen kann. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/2.10.2009)