Jason Molina kann durchaus ein Giftzwerg sein. Als er einmal in der Szene Wien mit dem Licht nicht einverstanden war, zickte er rum wie ein Großer. Das passte eigentlich so gar nicht zur wunderbar introvertierten Musik des US-Amerikaners, der mit seiner Band Magnolia Electric eben das Album Josephine (Trost) veröffentlicht hat und kommenden Montag live im Wiener Wuk zu sehen ist. Magnolia Electric kann man sich wie Neil Young zur Zeit von On The Beach vorstellen. Also einerseits die schönste Musik des Planeten spielend, andererseits gemütsmäßig dauerbelegt. Molina formt das, wie Young, zu großer, berührender Kunst. Da sei ihm einmal schlechte Laune vor vielen Jahren gerne verziehen. Pflichttermin! (flu, DER STANDARD/Printausgabe, 07.10.2009)