Wien - Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) geht durch die Konjunkturerholung mittlerweile von einem stärkeren Anziehen des weltweiten Ölbedarfs im kommenden Jahr aus als noch im Sommer. 2010 werde die tägliche Nachfrage im Schnitt um 700.000 Fass oder 0,83 Prozent auf 84,93 Mio. Barrel steigen, erklärte die OPEC am Dienstag in ihrem neuen Monatsbericht. Für 2009 rechnet die Organisation - ebenfalls optimistischer - nur noch mit einem Rückgang um 1,41 Mio. Fass oder 1,65 Prozent auf 84,24 Mio. Fass täglich.

Steigen dürfte die Ölnachfrage 2010 demnach vor allem in China (um 3,75 Prozent), im Mittleren Osten (um 3,1 Prozent) und in Nordamerika (um 0,9 Prozent), während für Westeuropa (-1,25 Prozent) und den pazifischen OECD-Raum (Japan) noch ein Rückgang prognostiziert wird. Heuer schrumpft der Bedarf außer in Europa und Japan auch in Nordamerika, während Mittelost und China leicht zulegen.

Höher als angenommen

Die Nachfrage nach OPEC-Öl dürfte 2010 bei 28,4 Mio. Fass täglich liegen, um 0,3 Mio. Fass mehr als zuletzt angenommen. Die Nicht-OPEC-Lieferungen dürften um 0,35 Mio. Barrel/Tag wachsen, unterstützt durch Zuwächse aus Brasilien, Aserbaidschan, Kanada und Kasachstan, heißt es im Monatsbericht. Die OPEC selbst förderte nach Schätzung unabhängiger Quellen im September im Schnitt 28,9 Mio. Barrel pro Tag, um 43.000 Fass/Tag mehr als im August.

Zur globalen Konjunkturerholung weist der OPEC-Monatsbericht auf ein Wachstum der Weltwirtschaft von 2,7 Prozent im kommenden Jahr hin, nach noch 1,2 Prozent Rückgang heuer. Der OECD-Raum dürfte dann um 1,0 Prozent wachsen und die USA um 1,3 Prozent, nach 3,9 bzw. 2,7 Prozent Minus heuer. Für die Eurozone geht der OPEC-Bericht von einem Nullwachstum 2010 aus, nach 4,1 Prozent BIP-Rückgang 2009. (APA)