Warschau - Die sogenannte Glücksspiel-Affäre kann der rechtsliberalen Regierungspartei "Bürgerplattform" (PO) anscheinend nichts mehr anhaben. Nach einem vorübergehenden Tief würden laut Umfragewerten wieder 48 Prozent der Bevölkerung für die Partei stimmen. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des Instituts MillwardBrown für die Fernsehsender TVN und TVN24 hervor.

Die Unterstützung für die Liberalen ist in den vergangenen zwei Wochen um neun Prozentpunkte gestiegen und nun zweimal größer als der Anteil der Anhänger der stärksten Oppositionspartei, der rechtskonservativen Oppositionspartei "Recht und Gerechtigkeit" (PiS), die nur mit 24 Prozent der Stimmen rechnen kann (vier Prozentpunkte weniger als bei der letzten Umfrage).

Negative Ergebnisse

Auch andere Parteien schneiden laut den Ergebnissen der Umfrage eher negativ ab. Falls die Parlamentswahlen heute veranstaltet würden, würde nur noch das Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) mit sieben Prozent zusätzliche Mandate gewinnen. Die Unterstützung für die Linken ist indessen um zwei Prozentpunkten gefallen. Der Koalitionspartner der PO, die moderate Bauernpartei PSL, würde mit vier Prozent der Stimmen nicht mehr den Einzug in das Parlament schaffen.

Auch die Chancen für eine Wahl Tusks bei der Präsidentenwahl 2010 sind gestiegen. 36 Prozent der Befragten würden laut MillwardBrown dem Premier ihre Stimme geben. Dies wäre ein Zuwachs von drei Prozentpunkten. An zweiter Stelle rangiert der frühere polnische Ministerpräsident Wlodzimierz Cimoszewicz mit 25 Prozent der Stimmen. Das aktuelle Staatsoberhaupt, Lech Kaczynski, kommt laut Umfragewerten auf 16 Prozent. (APA)