Warschau - Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der in Polen regierenden Partei "Bürgerplattform" (PO), Zbigniew Chlebowski, hat offenbar doch persönlich von seinem Einsatz für Unternehmer der Glücksspielbranche profitiert. Der PO-Schatzmeister Andrzej Wyrobiec sagte der Zeitung "Gazeta Wyborcza", einer der Unternehmer habe Chlebowski im Parlamentswahlkampf 2007 mit 18.000 Zloty (4.308 Euro) direkt unterstützt. Ein anderer Unternehmer unterstützte Jaroslaw Charlamowicz, ein Vertrauter von Chlebowski im niederschlesischen Regionalparlament.

Chlebowski musste Anfang des Monats zurücktreten, nachdem Stenogramme von Gesprächen mit Unternehmern öffentlich wurden. Chlebowski versprach dabei, ein für Glücksspielunternehmen ungünstiges Gesetz zu blockieren. Der Politiker beteuerte aber, dafür keine Gegenleistung erhalten zu haben. Im Zusammenhang mit der Affäre verloren auch Sportminister Miroslaw Drzewiecki, Innenminister Grzegorz Schetyna und Justizminister Andrzej Czuma (alle PO) ihre Posten. (APA)