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Der alte und der neue Bürgermeister von Graz.

Foto: APA/Markus Leodolter

Graz - Mit 36 von 56 abgegebenen Stimmen wurde Siegfried Nagl (VP) am Donnerstag im Grazer Gemeinderat zum neuen Bürgermeister gewählt. Der 40-Jährige folgt damit nach langen Verhandlungen mit Walter Ferk (SPÖ) und Ernest Kaltenegger (KPÖ) dem Langzeitbürgermeister Alfred Stingl (SPÖ). KPÖ und Grüne hatten Nagl nicht gewählt.

Für jene 16- bis 18-Jährigen, die in Graz am 26. Jänner erstmals wählen durften, war Alfred Stingl "ein Leben lang" Bürgermeister - seit 1985. Für Stingl gab es standing ovations und Lobes- und Dankesworte - auch von seinem Nachfolger. Den beiden Politikern war in den letzten Jahren eine Art parteiübergreifende Vater-Sohn-Beziehung nachgesagt worden. In seiner Antrittsrede meinte Nagl dazu: "Ja, ich habe viel von Alfred Stingl gelernt", und jeder im Rathaus, der dies nicht behaupten könne, habe wohl nicht aufgepasst.

SP-Chef Walter Ferk sprach noch einmal sein Bedauern für das Scheitern der rot-rot-grünen Gespräche aus, weil "die KPÖ nicht bereit war, den Schritt aus der bisherigen Opposition in eine echte Regierungsverantwortung zu wagen". Gleichzeitig betonte Ferk, dass die Türe für ein solches Bündnis seitens der SPÖ auch in Zukunft offen sei.

Ernest Kalteneggers KPÖ hält nun zwölf statt bisher vier, FPÖ und Grüne jeweils vier Gemeinderatssitze. Im Stadtsenat sitzen künftig vier Stadträte der ÖVP, drei der SPÖ und zwei der KPÖ. (cms/DER STANDARD, Printausgabe, 28.3.2003)