Ausblick auf die Burg Forchtenstein in der "Süßen Region".

Foto: Österreich Werbung / Popp Hackner
Grafik: DER STANDARD

Besonders imponierend ist die Höhe des Rosaliengebirges nicht, denn selbst der höchste Berg des Burgenlandes - der Geschriebenstein, den sich das jüngste Bundesland Österreichs mit Ungarn teilt - bleibt deutlich unter der Tausend-Meter-Marke. Als Aussichtsplatz aber kann es der höchste Punkt des Höhenzuges durchaus mit bekannteren Erhebungen aufnehmen.

Von den freien Flächen rund um die Rosalienkapelle schweift der Blick ungehindert bis zu den Hochalpen mit Schneeberg und Hochwechsel, über die Bucklige Welt und einen Teil des südlichen Wiener Beckens. Im Osten präsentiert sich der Neusiedler See vor dem Hintergrund der Ungarischen Tiefebene, und direkt zu Füßen liegt die Burg Forchtenstein, die wohl bekannteste Festung des Burgenlandes, deren Ursprünge auf das 14. Jahrhundert zurückgehen und die seither allen Anstürmen trotzte. Zu sehen sind auch die Städte Sopron (Ödenburg) und Bratislava.

Süße Region

Findige Fremdenverkehrswerber haben für das Gebiet die Bezeichnung Süße Region propagiert, was keine reine Erfindung ist. Auf den Hängen des Höhenzuges gedeiht ein köstlicher Tropfen, dort wachsen auch zahlreiche Edelkastanien, deren Früchte allerdings wegen ihrer geringen Größe kaum mehr geerntet werden und jetzt am Boden verfaulen oder dem Wild als willkommene Nahrung dienen. An Geschmack jedenfalls können sie es mit den wesentlich größeren und ansehnlicheren Früchten aus den Adrialändern durchaus aufnehmen. Im Frühjahr beliefert die Region fast ganz Österreich mit köstlichen Erdbeeren.

Die bewaldeten Zonen sind zwar nicht so ausgedehnt wie im benachbarten Leithagebirge, die Route führt aber doch über längere Abschnitte durch Forstgebiet und bleibt abseits jeglichen Trubels. Da Markierungen und Beschilderungen in den letzten Jahren erneuert oder ergänzt wurden, braucht man sich über die Orientierung nicht den Kopf zu zerbrechen. Mit Ausnahme eines kurzen Stücks weist der Weg keine steilen Abschnitte auf. Leider hat das einst beliebte Gasthaus unterhalb des Gipfels geschlossen.

Die Route: Vom Sportplatz in Forchtenstein geht es ein ganz kurzes Stück talabwärts, dann quert man die junge Wulka und steigt auf der blauen, anfangs schlechten, später guten Markierung auf. Oberhalb des Badesees hält man sich links, bald wendet sich der Hotterweg nach rechts auf einen Rücken. Es kommt dann ein langer Abschnitt durch Wald. Schließlich erreicht man eine Straße und folgt dieser nach rechts bis zu den Rosalienhäusern. Gleich nach dem ehemaligen Wirtshaus geht's nach links zur Rosalienkapelle auf dem Gipfel. Gehzeit 2½ Stunden.

Zurück zur Straße und weiter auf der roten Markierung 02A - mit schönem Blick auf die Burg Forchtenstein. Man erreicht die Anstiegsroute und kehrt auf dieser zurück. Gehzeit ab Rosalienkapelle 1¾ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/7.11.2009)

Gesamtgehzeit 4¼ Stunden, Höhendifferenz rund 450 Meter. Kein Stützpunkt auf der Runde. ÖK25V Blatt 5207-Ost (Bad Sauerbrunn) und 5208-West (Mattersburg), Maßstab 1:25.000.