Wien - Die Zahl der selbstständigen Anmeldungen zur 24-Stunden-Betreuung im Pflegebereich ist nach Angaben des Sozialministeriums auf 21.840 gestiegen. Da nach der jüngsten Statistik der Wirtschaftskammer rund elf Prozent der Gewerbeberechtigungen ruhend gestellt waren, kann laut Ministerium davon ausgegangen werden, dass es derzeit ca. 19.000 aktive Gewerbeberechtigungen gibt.

Gegenüber dem Vorjahr ist diese Zahl weiter gestiegen: Anfang November 2008 gab es rund 14.500 Anmeldungen, im August 2008 rund 12.000, im Juli nicht ganz 7.700. Unklar ist, wie viele angestellte 24-Stunden-Pflegekräfte es gibt. Im Sozialministerium geht man von "einigen wenigen Hundert" aus, genauere Zahlen liegen nicht vor.

Klarer sind die Daten bei den zu pflegenden Personen: Mit Stichtag 1. November 2009 waren beim Bundessozialamt 7.673 Anträge auf Gewährung einer Förderung zur 24-Stunden-Betreuung eingelangt. Davon wurden 6.430 bewilligt und 522 abgelehnt.

Seit November des Vorjahres gibt es höhere Förderungen für die 24-Stunden-Pflege. Konkret erhält man für selbstständige Betreuung 550 Euro statt zuvor 225 Euro. Bei der unselbstständigen Betreuung wurde der Betrag von 800 auf 1.100 Euro erhöht. Zudem wurde die Vermögensgrenze bundesweit abgeschafft.

Die Debatte um die Betreuung daheim war im August 2006 durch Anzeigen gegen illegal beschäftigte Pflegerinnen aufs Tapet gekommen. Mit Juli 2008 endete eine - zwei Mal verlängerte - Amnestieregelung, gleichzeitig bemühten sich SPÖ und ÖVP um eine gesetzliche Regelung. Mit dem Hausbetreuungsgesetz wurden 2007 die arbeitsrechtlichen Grundlagen für die Legalisierung der Betreuung geschaffen und im Pflegegeldgesetz Zuschüsse ermöglicht. (APA)