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Schwein gehabt: Die Umweltsprecher scheinen zu halten, was sie versprechen.

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Petra Bayr mit SP-Frauenvorsitzende Bettina Stadlbauer und Nationalratspraesidentin Barbara Prammer (v.l.).

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Hermann Schultes (Mitte): "Ich verzichte sicher nicht auf Fleisch."

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Norbert Hofer: "Meinen nächsten Urlaub werde ich - so wie heuer - in meinem Garten verbringen. Da gibt es viel zu tun."

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Robert Lugar, gemeinsam mit Ewald Stadler und BZÖ-Chef Josef Bucher (v.r.).

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Christiane Brunner: "Im Südburgenland ist es leider nur selten möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, daher brauch ich ein Auto."

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Beherzigen die Umweltsprecher der fünf Parlamentsparteien die Ratschläge, die sie anderen geben? Wie umweltbewusst leben sie? derStandard.at hat Petra Bayr (SPÖ), Hermann Schultes (ÖVP), Norbert Hofer (FPÖ), Robert Lugar (BZÖ) und Christiane Brunner (Grüne) neun Fragen zu ihrem persönlichem Umweltverständnis gestellt.

Petra Bayr (41) ist seit 2007 Umweltsprecherin der SPÖ. Sie sitzt seit 2002 im Nationalrat und kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit der SPÖ Wien.

derStandard.at: Haben Sie ein Auto?

Petra Bayr: Nein, seit etwa 12 Jahren nicht mehr

derStandard.at: Benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel?

Bayr: Ja, ich habe eine Jahreskarte der Wiener Linien und eine ÖBB Vorteilskarte. Noch öfter als mit den Öffis fahre ich allerdings mit dem Fahrrad, fast das ganze Jahr über.

derStandard.at: Womit heizen Sie?

Bayr: Hauszentralheizung mit Öl, leider. Das Haus war schon drei Jahre lang gebaut, als ich eingezogen bin.

derStandard.at: Kaufen Sie Fairtrade-Produkte? Oder essen gerne (vorwiegend) Bio-Produkte?

Bayr: Ich bin ja auch entwicklungspolitische Sprecherin meiner Partei und als solche kaufe ich regelmäßig fair trade Produkte, vor allem Geschenke, um auch die gute Idee von fair trade weiterzuschenken. Und ich esse vor allem bei Obst und Gemüse vorwiegend regionale und saisonale Bio-Produkte, meist vom Victor Adler Markt.

derStandard.at: Essen Sie im Winter Erdbeeren?

Bayr: Nein.

derStandard.at: Wo werden Sie Ihren nächsten Urlaub verbringen?

Bayr: Hoffentlich in der Antarktis. Das ist einer meiner Kindheitsträume, den ich mir heuer zu Jahreswechsel erfüllen möchte.

derStandard.at: Wie werden Sie dorthin kommen?

Bayr: Mit dem Flugzeug (falls ich noch einen Flug bekomme, daran könnte es noch scheitern).

derStandard.at: Verzichten Sie auf Fleisch?

Bayr: Ich esse sehr selten Fleisch, vielleicht fünf mal im Jahr.

derStandard.at: Trennen Sie Müll?

Bayr: Ja, in Papier, Plastik, Bio und Restmüll.

Hermann Schultes (57) ist seit 2007 Umweltsprecher der ÖVP. Er ist seit 2000 Nationalratsabgeordneter und führt seit 1972 als selbstständiger Bauer in Zwerndorf (NÖ) einen Ackerbaubetrieb mit Schwerpunkt Superethanolweizen, Zuckerrübe, Getreide, Sonnenblumen und Gemüseerbsen.

derStandard.at: Haben Sie ein Auto?

Hermann Schultes: Ja, privat einen Volvo V 50 Fund dienstlich einen Volvo S 80 F (beide E85 Biosprit Österreich).

derStandard.at: Benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel?

Schultes: Ja, meistens die U-Bahn, gelegentlich die Schnellbahn.

derStandard.at: Womit heizen Sie?

Schultes: Mit einer Holzzentralheizung.

derStandard.at: Kaufen Sie Fairtrade-Produkte? Oder essen gerne (vorwiegend) Bio-Produkte?

Schultes: Fairtrade ja, BIO gelegentlich.

derStandard.at: Essen Sie im Winter Erdbeeren?

Schultes: Nein.

derStandard.at: Wo werden Sie Ihren nächsten Urlaub verbringen?

Schultes: Mondsee.

derStandard.at: Wie werden Sie dorthin kommen?

Schultes: Mit meinem Volvo V 50 F.

derStandard.at: Verzichten Sie auf Fleisch?

Schultes: Sicher nicht.

derStandard.at: Trennen Sie Müll?

Schultes: Selbstverständlich.

Norbert Hofer (38) ist der Umweltsprecher der FPÖ, außerdem ist er seit 2005 Vizebundesparteiobmann der FPÖ und stellvertretender Landesparteiobmann der FPÖ-Burgenland. Er lebt im burgenländischen Neusiedl.

derStandard.at: Haben Sie ein Auto?

Norbert Hofer: Ich fahre nun bereits meinen zweiten Smart und bin damit hochzufrieden.

derStandard.at: Benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel?

Hofer: Abseits meines Autos nutze ich die Vorteilscard. Aufgrund eines Absturzes mit einem Paragleiter und den daraus resultierenden Wirbelsäulenverletzungen bin ich jedoch nicht besonders gut zu Fuß und daher in erster Linie mit dem Smart unterwegs.

derStandard.at: Womit heizen Sie?

Hofer: Ich habe ein Niedrigenergiehaus und heize mit einer Wärmepumpe. Der Strom dafür kommt aus erneuerbaren Energieträgern.

derStandard.at: Kaufen Sie Fairtrade-Produkte? Oder essen gerne (vorwiegend) Bio-Produkte?

Hofer: Ich habe einen großen Garten und bauen Obst und Gemüse selbst an. Den Rest kaufen wir zu, einen großen Teil davon bei einem Bauernladen direkt im Ort.

derStandard.at: Essen Sie im Winter Erdbeeren?

Hofer: Nein.

derStandard.at: Wo werden Sie Ihren nächsten Urlaub verbringen?

Hofer: Meinen nächsten Urlaub werde ich – so wie heuer – in meinem Garten verbringen. Da gibt es viel zu tun.

derStandard.at: Verzichten Sie auf Fleisch?

Hofer: Ich war über Jahre hinweg Vegetarier und habe es heuer wieder für ein paar Monate versucht. Derzeit esse ich wieder Fleisch, allerdings in sehr geringen Mengen.

derStandard.at: Trennen Sie Müll?

Hofer: Wir trennen natürlich unseren Müll. Im Garten haben wir außerdem einen Komposthaufen.

Robert Lugar (39) ist seit 2008 Nationalratsabgeordneter und Umweltsprecher des BZÖ. Er ist seit 2003 Inhaber der Wiener Firma AquaNorm Wasseraufbereitung.

derStandard.at: Haben Sie ein Auto?

Robert Lugar: Ja. Da ich eine Familie mit kleinen Kindern habe, fahre ich einen Familienvan.

derStandard.at: Benutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel?

Lugar: So oft wie möglich, besonders in Wien.

derStandard.at: Womit heizen Sie?

Lugar: Mit Holz und Gas.

derStandard.at: Kaufen Sie Fairtrade-Produkte? Oder essen gerne (vorwiegend) Bio-Produkte?

Lugar: Ausschließlich Bio-Produkte und wenn verfügbar auch Fairtrade-Lebensmittel.

derStandard.at: Essen Sie im Winter Erdbeeren?

Lugar: Nein. Weil ich nur saisonales Obst esse und Erdbeeren im Winter für unser Klima und unsere Gesundheit schlecht sind und nicht schmecken.

derStandard.at: Wo werden Sie Ihren nächsten Urlaub verbringen?

Lugar: Im Zillertal.

derStandard.at: Wie werden Sie dorthin kommen?

Lugar: Mit dem Auto.

derStandard.at: Verzichten Sie auf Fleisch?

Lugar: Seit knapp 20 Jahren esse ich kein Fleisch mehr.

derStandard.at: Trennen Sie Müll?

Lugar: Selbstverständlich.

Christiane Brunner (33) ist seit 2008 Nationalratsabgeordnete und seit 2009 Umweltsprecherin der Grünen. Sie lebt im burgenländischen Jennersdorf und ist Projektkoordinatorin für erneuerbare Enerige

derStandard.at: Haben Sie ein Auto?

Christiane Brunner: Ja, einen VW Polo. Ich wohne im Südburgenland. Leider ist es da nur selten möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, daher brauch ich leider ein Auto.

derStandard.at: Benutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel?

Brunner: Wenn ich in Wien bin fahre ich ausschließlich mit öffenltichen Verkehrsmitteln. Ansonsten ja, wenn möglich.

derStandard.at: Womit heizen Sie?

Brunner: Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit habe ich zwei Wohnsitze – beides sind Wohnungen, daher kann ich mein Heizsystem leider nicht selbst wählen. Meine Wohnhaussiedlung in Jennersdorf ist an das Gasnetz angeschlossen. Ich habe versucht zumindest auf einen alternativen Anbieter zu wechseln, was mir als einzelne Mieterin aus rechtlichen Gründen leider nicht möglich war. In Wien wird meine Wohnung mit Fernwärme beheizt.

derStandard.at: Kaufen Sie Fairtrade-Produkte? Oder essen gerne (vorwiegend) Bio-Produkte?

Brunner: Ja. Ich kaufe prioritär Bio- und regionale Produkte. So oft als möglich kaufe ich am Bauernmarkt in Jennersdorf ein. Ich versuche den Kauf von Produkten mit langen Transportwegen zu vermeiden.

derStandard.at: Essen Sie im Winter Erdbeeren?

Brunner: Nein!!!

derStandard.at: Wo werden Sie Ihren nächsten Urlaub verbringen?

Brunner: Mein nächster Urlaub wird zu Weihnachten sein und da werde ich zu Hause bleiben. Weiteres habe ich noch nicht geplant.

derStandard.at: Verzichten Sie auf Fleisch?

Brunner: Ich bin Vegetarierin

derStandard.at: Trennen Sie Müll?

Brunner: Ja, unbedingt! Ich bin außerdem in einer Bürgerinitiative gegen eine Müllverbrennungsanlage, weil wir in Österreich schon mehr Müllverbrennungskapazitäten als Restmüllaufkommen haben. (saju, derStandard.at, 12.11.2009)