Wien - Aus der unterirdischen Gasblase in Wien-Favoriten, die vor eineinhalb Wochen unbeabsichtigt angebohrt wurde, tritt weiter hochkonzentriertes Gas aus. Das Methan wird nach wie vor über einen provisorischen Rauchfang kontrolliert in die Luft abgelassen, erklärte Kurt Wurscher von der Magistratsabteilung für Brücken- und Grundbau (MA29).

U-Bahnbau nicht beeinträchtigt

Das endgültige Versiegeln der Austrittsstelle ist für Anfang kommender Woche geplant. Fest steht mittlerweile, dass das ungewöhnliche Gasvorkommen die geplante Verlängerung der U-Bahnlinie U1 nicht negativ beeinträchtigen wird.

Auf die Gasblase waren Arbeiter am 30. Oktober an der Kreuzung Favoritenstraße/Franz-Koci-Straße im Zuge von Probebohrungen für den U-Bahn-Ausbau gestoßen. Das Bohrloch mit 32 Zentimeter Durchmesser fing Feuer. Kurzfristig bestand Explosionsgefahr. Aufgrund des starken Drucks schlugen mehrere Versiegelungs-Versuche fehl und ein Ableitungs-Rohr wurde installiert.

Bei der nun geplanten Verschließung setzt die MA29 auf die Expertise der OMV. Experten des Unternehmens würden das Bohrloch und zwei Ebenen völlig dicht versiegeln, so Wurscher. Dies sei wichtig, um weitere Austritte und eine damit verbundene Explosionsgefahr zu verhindern.

U-Bahn könnte weniger tief gebaut werden

"Die Trasse wird sicherlich bleiben, wo sie ist", so Wurscher zum U-Bahn-Ausbau. Wie genau weiter vorgegangen werde, stehe noch nicht fest. Angedacht seien dichtere Probebohrungen, um das Gasvorkommen in dem Gebiet näher abzuklären. Sollte in dem Bereich größere Mengen an Methan entdeckt werden, wäre es möglich die U-Bahn weniger in die Tiefe zu bauen.

Über das Volumen der Gasblase wisse man noch nicht genau Bescheid. Das Gebiet liegt in der Nähe des "Oberlaa-Hochs". Dort können sich gasführende, hohlraumreiche Sand- und Kieslagen auch in außergewöhnlich oberflächennaher Lage befinden. (APA)