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Nicolas Sarkozy: Auf die Debatte zu verzichten, sei "gefährlich", weil dies "allen Extremisten das Feld überlassen würde"

Foto: EPA/IAN LANGSDON/POOL

La Chappelle-en-Vercors - Nicolas Sarkozy hat die von seiner Regierung eingeleitete Debatte über die "nationale Identität" gegen Kritik verteidigt. Die Diskussion sei "notwendig" für den Zusammenhalt und das Selbstverständnis des Landes, sagte der französische Staatschefam Donnerstag im südfranzösischen La Chappelle-en-Vercors.

Auf die Debatte zu verzichten, sei "gefährlich", weil dies "allen Extremisten das Feld überlassen würde". Frankreich sei "nicht nur eine Gemeinschaft von Interessen", sagte Sarkozy. Franzose zu sein oder zu werden, bedeute, "einer Form der Zivilisation anzugehören" und ihre Werte und Sitten anzunehmen.

Burka hat in Frankreich "keinen Platz"

Sarkozy bekräftigte dabei, dass die Ganzkörperverschleierung muslimischer Frauen durch die Burka in Frankreich "keinen Platz" habe. "In Frankreich gibt es keinen Platz für eine Unterwerfung der Frau, unter welchem Vorwand auch immer", sagte der Staatschef. Die konservative Regierung hat ein Verbot der Burka nicht ausgeschlossen; ein Parlamentsausschuss prüft vor einer Entscheidung derzeit noch, wie verbreitet diese Verschleierungsform bei den rund fünf Millionen Musliminnen in Frankreich überhaupt ist.

In Frankreich sollen die Behörden bis Ende Jänner landesweit Veranstaltungen abhalten, bei denen mit den BürgerInnen über die nationale Identität diskutiert wird. Auf eigens eingerichteten Internet-Seiten können Beiträge verfasst werden. Die Debatte soll laut Einwanderungsminister Eric Besson dazu beitragen, "die republikanischen Werte und den Stolz, Franzose zu sein, zu stärken". Die linke Opposition wirft der konservativen Regierung dagegen vor, vor den Regionalwahlen im März im rechtsextremen Lager nach Stimmen zu fischen. (APA)