New York - Außenminister Michael Spindelegger hat Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon eine Beteiligung Österreichs an einer weiteren Blauhelm-Mission in Aussicht gestellt. Ein entsprechendes Angebot habe er dem Südkoreaner bei einem Treffen in New York gemacht, sagte Spindelegger am Donnerstag (Ortszeit) in einer Rede vor Studenten an der US-Eliteuniversität Princeton.

Bei dem Gespräch wurden nach Angaben aus diplomatischen Kreisen zwei mögliche Einsatzorte genannt, die nicht in Afrika liegen. Österreich sei nach Ende der Tschad-Mission bereit, sich auf ein neues Engagement einzulassen, hieß es. Die österreichische Beteiligung an der Tschad-Mission läuft aus, die letzten Soldaten sollen das Land bis März 2010 verlassen.

Diplomaten sagten, ein neuer Einsatz sei voraussichtlich im Jahr 2011 realistisch. Wo, wann und in welchem Umfang hänge auch von frei werdenden Kontingenten ab. Mehr als 1200 österreichische Soldaten sind nach Angaben des Bundesheeres derzeit im Ausland eingesetzt, 140 davon im Tschad.

In seiner Rede plädierte Spindelegger für eine stärkere EU und nannte den Lissabon-Vertrag eine gute Zukunftsbasis. Die venezolanischen Kriegsdrohungen bezeichnete er auf Nachfrage als einen "seltsamen Schritt in der Nachbarschaftspolitik". Die Skepsis gegenüber einem türkischen EU-Beitritt hänge mit dem in der Bevölkerung als negativ empfundenen Verhalten der Türken in Österreich zusammen. Österreich brauche ein besseres Integrationssystem.

Im österreichischen Kulturforum in New York eröffnete Spindelegger außerdem die Ausstellung "1989: The End of History or the Beginning of the Future?". Sie wurde von der Kunsthalle Wien gemeinsam mit dem Tschechischen Zentrum, dem Ungarischen Kulturzentrum und dem Rumänischen Kulturinstitut realisiert. (raa/DER STANDARD, Printausgabe, 14.11.2009)