Rio de Janeiro - Brasilien will nach eigenen Angaben seinen Ausstoß an Treibhausgasen bis 2020 um fast 40 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Angestrebt werde eine freiwillige Reduzierung zwischen 36,1 und 38,9 Prozent, teilte Dilma Rousseff, Stabschefin von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, am Freitag mit. Das lateinamerikanische Land werde diese Zielvorgabe dem Weltklimagipfel im kommenden Monat in Kopenhagen unterbreiten. Man werde aber keine obligatorischen Reduktionsziele akzeptieren, betonte Rousseff.

Brasilien will die Senkung des CO2-Ausstoßes vor allem mit einer geringeren Abholzung des Regenwaldes erreichen. Diese wird für 20 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich gemacht. Das Umweltministerium erklärte am Donnerstag, in diesem Jahr sei die Abholzung um die bisher höchste Quote aller Zeiten zurückgegangen.

Eine Einigung auf dem Kopenhagener Klimagipfel vom 7. bis 18. Dezember ist weiterhin fraglich. Wissenschaftlern zufolge sollten die Industrieländer ihren Ausstoß an Kohlendioxid bis 2020 um 25 bis 40 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Die 27 EU-Staaten haben sich inzwischen verpflichtet, ihre Emissionen um 20 Prozent zu verringern - oder um 30 Prozent, wenn andere Industrie- und Schwellenländer mitziehen. (APA/AP)