Grundsympathisch: Die Folk-Erneuerer von Vetiver konzertieren heute im Wiener Fluc.

Foto: Sub Pop

Wien - Im Zuge des Folk-Revivals vor ein paar Jahren, das der Welt unter anderem Devendra Banhart geschenkt hat, ist auch die mit ihm befreundete US-Band Vetiver aufgetaucht. Wie der bunte Hund Banhart, der bald eine Art Poster-Boy des Genres wurde, erscheinen auch Vetiver als durchaus klischeeanfällig. Von wegen volle Bärte und karierte Hemden aus John-Boy-Waltons Garderobe.

Trotz dieser leicht hippiesken Oberflächlichkeit unterscheiden sich Vetiver rund um den aus dem US-Bundesstaat Virginia stammenden Andy Cabic von bloßen Folk-Revivalisten schon durch den stellenweise stattfindenden Einsatz elektronischer Rhythmen.

Prinzipiell pflegt man natürlich die Tradition und spielt feingliedrigen Folk-Pop mit honigsüßen Melodien, ist also durchaus ein weiteres Monster of Folk, ein Kuschelmonster of Folk. Wie die noch klassischer aufgestellten und artverwandten Fleet Foxes veröffentlicht man beim Label Sub Pop, heute Abend ist das Quartett live in der Fluc-Wanne zu erleben.

Sollte diese Betonwanne plötzlich mit buntem Laub aus dem nahen Prater dekoriert sein, dann ist dafür mit großer Wahrscheinlichkeit die Band verantwortlich. Nur so ein Gedanke. (flu, DER STANDARD/Printausgabe, 17.11.2009)