THEM CROOKED VULTURES
(Sony)
Supergroup-Alarmstufe Blutrot! Josh Homme, Dave Grohl und John Paul Jones holzen neuerdings als Them Crooked Vultures durchs Unterholz. Das klingt genau so, wie man es sich von diesen Qualitätsgaranten des Heavy Rock vorstellt. Ordentlich Motorsäge (Homme), Buschtrommel (Grohl) und etwas Laubsäge (Jones). Die Ergebnisse sind heftig einfahrende, bisweilen groovige Rockmonster, die jedem Queens-Of-The-Stone-Age-Album gut anstehen würden. Wenig überraschend, aber toll.

FUCK BUTTONS
Tarot Sport

(ATP Rec.)
Ob das britische Duo Fuck Buttons tatsächlich an den Synthesizer-Kitsch von Jean Michel Jarre denkt, wenn sie ihre oft an der Zehn-Minuten-Grenze angesiedelten Tracks Schicht um Schicht üppiger machen? Man weiß es nicht. Jedenfalls wird hier eine an die einfache Schönheit Jarres erinnernde Ästhetik mit den Erkenntnissen von Techno samt rockistischem Ansatz und nachhaltig eingesetzter Repetition zu erhabenen Sound-Monolithen hochgezüchtet, deren Wirkung man sich kaum entziehen kann. So einfach wie raffiniert erscheinen die Tracks von Andrew Hung and Benjamin John Power. Siehe auch: La Düsseldorf - wenn auch fließender und nicht so klobig wie ehedem bei Klaus Dinger. Fast meint man eine elektronische Version von Arcade Fire zu hören, aber dann sind es doch nur die Euphorie und die einnehmenden Melodien, die man sich teilt. Und darüber schreibt sich eine gleißende Gitarre in den Gehörgang ein. Pracht und Herrlichkeit! (flu / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.11.2009)