Die italienische Ausgabe des Wired-Magazins hat eine Kampagne gestartet, um das Internet für den Friedensnobelpreis 2010 zu nominieren. „Das Internet kann als erste Massenvernichtungswaffe angesehen werden, die wir gegen Hass und Konflikte in Stellung bringen können um Frieden und Demokratie zu fördern", erklärt Chefredakteur Riccardo Luna.

Online-Petition

Was nach den Wahlen in Iran passiert sei und die Rolle, die das Web bei der Verbreitung von Informationen gespielt habe, sei nur das jüngste Beispiel wie das Internet zu einer „Waffe globaler Hoffnung" geworden sei. Das Magazin hat daher eine Online-Petition gestartet, um das Internet auf die Liste der Nominierten zu setzen. Auf der Website „Internet for Peace" kann die Petition unterschrieben werden. Sie sei bereits von der Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi und Designer Giorgio Armani unterzeichnet worden. In der Dezember-Ausgabe des Magazins werde die Kampagne zudem von Unternehmen wie Sony Ericsson, Microsoft, der Telecom Italia, Vodafone und Citroën unterstützt.

Internet schürt auch Terrorismus, aber ...

Laut Ebadi könne das Internet zwar auch dazu verwendet werden, um Krieg und Terrorismus zu schüren. Aber die massenhafte Verbreitung der Nachrichten über die Demonstrationen in Teheran sei so überwältigend gewesen, dass es keinen Zweifel gebe, dass dies auch ohne das Internet möglich gewesen wäre. Stündlich seien an die 220.000 Nachrichten getweetet worden. „Es ist kein Zufall, dass der Staatsanwalt im ersten Prozess gegen die Protestierenden, Google, Facebook und Twitter wegen Verschwörung gegen das Establishment beschuldigt hat", so Ebadi, die als erste muslimische Frau den Preis 2003 erhalten hat. (red)