Amsterdam - Einem niederländisch-französischen Wissenschaftsteam ist es gelungen, mehr über den Energiekreislauf in Korallenriffen herauszufinden. Das Team rund um den Meeresforscher Jasper De Goeij vom Niederländischen Institut für Meeresforschung hat entdeckt, dass einige Schwämme (Halisarca caerulea) täglich große Mengen von gelöstem Kohlenstoff aus dem Wasser filtern. Das Besondere daran war, dass die Schwämme aber nicht gewachsen sind.

Die Forscher wollten daher herausfinden, was die Schwämme mit den großen Mengen an Kohlenstoff machen und haben in Aquarienversuchen entdeckt, dass sie in kurzer Zeit große Mengen neuer Zellen bilden und die alten Zellen zum Großteil abstoßen. Auf diese Weise erneuern sie innerhalb weniger Tage ihren Filterapparat - in der sehr nährstoffarmen Umgebung mit großer Konkurrenz vermutlich eine sehr sinnvolle Strategie, um Schäden durch Umweltstress zu vermeiden, schreibt das Forschungsteam im "Journal of Experimental Biology". Für die in der Umgebung lebenden Tiere sind die abgestoßenen Zellen ein "gefundenes Fressen", denn sie ernähren sich in der oligotrophen Umgebung davon, berichten die Forscher im "Journal of Experimental Biology". (pte/red)