Foto: Efterklang

"Gut geht es Dänen, und denen, denen Dänen nahestehen" , kalauerte einst der deutsche Satiriker Wolfgang Neuss. Wenn man die letzten beiden Worte durch "in den Ohren klingen" ersetzt, drängt sich eine Band ganz besonders auf: Efterklang aus Kopenhagen. Die drei Gründungsmitglieder Mads Christian Brauer (Elektronika), Rasmus Stolberg (Gitarre) und Casper Clausen (Gesang, diverse Instrumente) kennen sich schon seit gemeinsamen Kindergartentagen auf der Insel Alsen.

2000 übersiedelt das Trio in die Hauptstadt, wo im Verein mit dem Pianisten Thomas Husmer sowie Schlagzeuger und Blasinstrumentalisten Rune Mølgaard das Klangkollektiv Efterklang (Dänisch für "Nachhall" oder "Widerhall" ) startet. Inzwischen haben die Dänen vier EPs und drei Alben veröffentlicht, im kommenden Februar folgt ein weiterer Tonträger (Titel: Magic Chairs) auf dem legendären 4AD Label. Anfänglich eher elektronisch, mäandert der Sound seit Parades (2007) immer mehr in Richtung eines versponnenen orchestralen Postfolkrock: zuckersüße Streicher, wogende Chöre, effektvolle Pausen, eine flüsternde Stimme, zartes Glockenspielgebimmel, dynamische Laut-leise-Wechsel. Einordnen lässt sich das irgendwo zwischen Sigur Ros, Slint, Sufjan Stevens, Godspeed You! Black Emperor und Mogwai.

Letztes Jahr konzertierte Efterklang gar mit dem Danish National Chamber Orchestra und mehreren Chören, insgesamt 50 Musikern. Wer im symphonischen Größenwahn mit Hang zur Schwermut schwelgen möchte, hat heute in Wien die Chance dazu. Mit ca. sieben bis neun Musikern bleibt es dann auf der Bühne halbwegs übersichtlich. (dog, DER STANDARD/Printausgabe, 28./29.11.2009)