Wien - Wo ein Wille, da ein Weg. Diesen Spruch hat Österreichs Ökoenergiebranche zu ihrem Leitmotiv gemacht. Vertreter der Branche haben am Dienstag aufgezeigt, was machbar wäre. "100 Prozent sauberer Strom aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse ist in Österreich bis 2020 möglich" , sagte der Präsident des Bundesverbandes Photovoltaik, Hans Kronberger. Vorausgesetzt, alle brachliegenden Ressourcen würden genutzt und der Stromverbrauch auf dem Niveau von 2008 stabilisiert.

Derzeit stammen 64 Prozent oder 45 Terawattstunden (TWh) des in Österreich produzierten Stroms aus erneuerbaren Quellen. Um bis 2020 vollständig auf die Verfeuerung von Öl, Gas oder Kohle zur Stromgewinnung verzichten zu können, müssten knapp 25 TWh zusätzlichen "Grünstroms" produziert werden. Fotovoltaik könnte bis zu 6,8 TWh zusätzlich beisteuern, Windkraft 5,2 TWh, feste Biomasse 2,9 TWh, Biogas bis zu 1,5 TWh, Groß- und Kleinwasserkraft 4,5 bzw. 2,5 TWh.

Bei Gesamtinvestitionen von 22 bis 25 Mrd. Euro könnten rund 36.000 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Höhe der Einspeisetarife, die in den nächsten Tagen fixiert wird, sei ein "Lackmustest", ob die Politik es ernst meine mit der CO2-Vermeidung oder nicht. (stro/DER STANDARD, Printausgabe, 16.12.2009)