Wien - Ja sagt der ARBÖ, nein sagt die Mineralölindustrie, und beide versuchen ihren Standpunkt mit Rechnungen zu belegen. "Eurosuper muss um 3,7 Cent pro Liter günstiger werden, Diesel um knapp 2 Cent pro Liter", so der ARBÖ mit Verweis auf die sinkenden Ölpreise am Spotmarkt in Rotterdam.

Und so rechnet der Fachverband der Mineralölindustrie: Vergleicht man die Entwicklung der Tankstellenpreise ohne Steuern mit der internationalen Marktentwicklung in Liter unter Berücksichtigung des Wechselkurses, so kann man seit Mitte Oktober im Wochenvergleich ein nahezu konstantes Preisniveau sowohl in Rotterdam als auch in Österreich feststellen. Außerdem sei nicht nur der Weltmarkt, sondern auch der lokale Markt preisbildend.

Die Autofahrer haben jedenfalls bisher sensibel auf die Preisentwicklungen reagiert. Nachdem Diesel zeitweise sogar teurer als Benzin war, ist der Verkauf von Dieselautos stark zurück gegangen. Während die Neuzulassungen von Benzin-Pkw in den ersten acht Monaten 2009 auf 54 Prozent zulegten, entschieden sich nur mehr 46 Prozent für einen Diesel. Nur in Salzburg und Tirol wurden mehr Diesel-Pkw als Benziner zugelassen. Der Anteil der alternativen Antriebe ist leicht gesunken, geht aus Zahlen des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hervor. (APA)