Während die Frage, wo ein weiteres Asylzentrum stehen soll, für Streit zwischen Bund, Ländern und Parteien geführt hat, bringt die Asylkoordination einen anderen Punkt ins Spiel: die Frage, ob es ein solches Zentrum überhaupt braucht.

"Zu wenige Asylanträge"

"Die asylkoordination bezweifelt, dass eine weiteres Erstaufnahmestelle nötig ist", so die NGO in einer Aussendung. Dazu seien die erwarteten Asylantragszahlen zu niedrig. Sinnvoller wäre demnach eine Folgeunterkunft für Flüchtlinge - dafür sei ein derart dezentraler Standort wie Eberau aber allein schon wegen der hohen Transportkosten ungeeignet.

Kritik gibt es auch bezüglich der geplanten Volksbefragung. Diese wäre ein Signal an die Bevölkerung, "dass sie entscheiden kann, wer in ihrer Nachbarschaft wohnt," meint Sprecherin Anny Knapp. Dieses Recht bestehe aber auch in anderen Fragen der Flächenwidmung nicht. Unverzichtbar sei jedoch "Aufklärung und Information" - und hier habe Innenministerin Maria Fekter "offenbar versagt". (red, derStandard.at, 22.12.2009)