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Alle Jahre wieder: die Maut-Diskussion.

Foto: APA/JOHANNES FESL

So erschiene es wohl gerechter, dass diejenigen, die mehr mit dem Auto fahren, auch mehr für die Benützung der Straßen bezahlen.

Diese Idee soll nun in den Niederlanden konsequent umgesetzt werden, und zwar für Pkw und Lkw. Jeder motorisierte Verkehrsteilnehmer soll für jeden Kilometer Maut bezahlen, nicht nur auf Autobahnen, sondern überall. Technisch ist das dank GPS kein Problem, immerhin gibt es in der Schweiz so ein System seit 2001, dort heißt es leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe. Der niederländische Zeitplan ist ambitioniert: Lkws sollen ab 2011 erfasst werden, Pkws ab 2016.

Doch es gibt einige Diskussionspunkte. Diese Abgabe ist im Wesentlichen für die Errichtung und Erhaltung von Straßen gedacht. Aus Pkw-Benutzer-Sicht wäre sie extrem unfair, denn Pkws nutzen die Straßen praktisch nicht ab. Die überbordenden Erhaltungskosten werden ausschließlich von den Lastwagen verursacht, bestätigt das Wirtschaftsforschungsinstitut in einer Studie.

Es geht auch um den CO2-Ausstoß. Um hier Gerechtigkeit zu schaffen, gäbe es eine viel einfachere Lösung, nämlich, eine weitere Abgabe auf den Kraftstoff aufzuschlagen. Damit wäre der Treibstoff bei uns am teuersten, es gäbe keinen Tanktourismus mehr - der spült allerdings derzeit riesige Summen in die Taschen des Staates und der OMV, er macht nämlich nicht weniger als ein Drittel des österreichischen Gesamtabsatzes aus. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/01.01.2010)