TSA-Beamte statteten Blogger einen Besuch zu Hause ab (Foto: Szene aus "Men in Black")

Foto: Columbia

Die nach dem vereitelten Terroranschlag auf ein Flugzeug eingeleiteten verschärften Sicherheitsmaßnahmen haben zwei Bloggern gröbere Unannehmlichkeiten mit der US-Flugsicherheitsbehörde TSA beschert. Beide Blogger hatten von einem anonymen Informanten die neuen Sicherheitsbestimmungen erfahren und diese veröffentlicht. Die TSA versuchte daraufhin mit eher fragwürdigen Methoden, die Männer zur Offenlegung ihrer Quellen zu bewegen, berichtet CNN.

Richtlinien veröffentlicht

Die am 25. Dezember von den Reise-Bloggern Steven Frischling und Chris Elliott veröffentlichten Richtlinien sehen etwa häufigere Leibesvisitationen vor. Zudem dürfen Passagiere eine Stunde vor Ankunft ihre Sitzplätze im Flugzeug nicht mehr verlassen. Die verschärften Maßnahmen waren kurz nach dem fehlgeschlagenen Anschlag des "Unterhosenbombers" von aufgebrachten Fluggästen getwittert worden. So war auch von einem Verbot von Elektronikgeräten die Rede. Frischling und Elliott wollten mit der Veröffentlichung der vollständigen Sicherheitsrichtlinien den rasch entstandenen Gerüchten entgegenwirken.

Laptop beschlagnahmt

Die Flugsicherheitsbehörde hatte in einem Statement die verschärften Bestimmungen zwar bestätigt. Die genauen Maßnahmen wollte man jedoch nicht preisgeben, damit diese nicht vorhersehbar seien. Damit kamen ihnen die Reise-Blogger allerdings in die Quere. Die Beamten hätten Frischling einen Besuch zu Hause abgestattet, um die Inhalte seiner Festplatte zu kopieren. Nachdem ihnen das nicht gelungen sei, hätten die das Gerät beschlagnahmt. Auf der Suche nach dem Informanten, der aus den Kreisen der TSA stammen muss, habe die Behörde Frischling sogar damit gedroht, sich bei dessen Auftraggeber KLM, einer niederländischen Fluggesellschaft, zu beschweren. Frischling hätte als Sicherheitsgefährdung angeschwärzt werden sollen.

Entschuldigt

Letztendlich habe die TSA ihre Ermittlungen gegen die Blogger jedoch eingestellt und sich auch für die überzogenen Maßnahmen entschuldigt. Die Ermittlungen stünden kurz vor dem Abschluss. Beide Blogger betonten, dass sie die Identität des Informationen nicht kennen. (red)