Bild nicht mehr verfügbar.

Martin Grubinger   im Rahmen der feierlichen Eröffnung der Salzburger Festspiele '09

Foto: APA / NEUMAYR,MMV

Klagenfurt - Star-Percussionist Martin Grubinger hat aus Protest gegen der Wiedervereinigungspläne von BZÖ und FPÖ in Kärnten sein Konzert beim Carinthischen Sommer abgesagt. Intendant Thomas Daniel Schlee zeigt sich enttäuscht: "Ihm sollte klar werden, dass er mit der Absage nichts anderes erreicht hat, als die Falschen zu 'bestrafen'."

Der Salzburger  hätte mit dem Symphonieorchester Birminghams auftreten sollen, die Absage sei ihm nicht leichtgefallen, meinte er am Donnerstag  zum ORF: "Die Fusion mit Heinz-Christian Strache, die ja in dem Sinne auch nicht geglückt ist und die jetzt eigentlich schon wieder zerfällt, dass sich das BZÖ in Kärnten mit jemandem zusammentut, der ein Rassist, ein Antisemit ist und - davon müssen wir ausgehen - in Wien die unterste Schublade auspacken wird, was politischen Wettbewerb betrifft, war für ich der ausschlaggebende Punkt zu sagen: So, das war's. In diesem Bundesland erst wieder, wenn dort ein Klima herrscht, das sich auch dem Multikulturellen, dem Miteinander, dem Zusammenhalt verschiedener Traditionen, verschiedener Völker, verschiedener Einflüsse auch wieder verbunden fühlt."

Grubinger will mit seiner Entscheidung ein Zeichen setzen: "Es ist auch so, dass ich mit dieser Vorgangsweise nicht nur mich selber irgendwie zufriedenstellen möchte, sondern dass ich auch viele aufrufen möchte, diesem Beispiel zu folgen, dass wir als Künstler nicht nur von Konzertsaal zu Konzertsaal pilgern und Konzerte spielen, sondern dass wir mehr sind - dass wir eine gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnehmen, dass wir sozusagen versuchen, unser Publikum auch zu überzeugen." (tos / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.1.2010/ APA /red)