Mexiko-Stadt - Nach Einführung der Ehe für Homosexuelle in Mexikos Hauptstadt haben christliche Gruppen bei der Generalstaatsanwaltschaft beantragt, das neue Gesetz für ungültig zu erklären. Gleichgeschlechtliche Ehen sowie das Adoptionsrecht für homosexuelle Ehepaare seien nach ihrer Ansicht nicht mit der mexikanischen Verfassung zu vereinbaren, erklärten die Bruderschaft der evangelischen Kirchen sowie ein Zusammenschluss katholischer Anwälte am Donnerstag. Die linke Mehrheit im Parlament von Mexiko-Stadt hatte am 21. Dezember ein Gesetz beschlossen, das neben der Heirat Homosexueller auch Adoptionen durch gleichgeschlechtliche Ehepaare erlaubt.

"Christliche Grundsätze"

Grund für den Protest seien neben "christlichen Grundsätzen" auch rechtliche Bedenken, die vom Obersten Gerichtshof geprüft werden sollten, teilten die beiden Gruppen mit. Genannt wurden mögliche Verstöße gegen die Verfassung sowie die internationale Kinderrechtskonvention. Die mexikanische Kirche und die konservative Partei PAN von Präsident Felipe Calderón hatten das neue Gesetz heftig kritisiert.

In Argentinien hatten Ende Dezember nach langem Rechtsstreit zwei Männer die erste Ehe für Homosexuelle in ganz Lateinamerika geschlossen. In Mexiko-Stadt soll sie nun ab Februar möglich sein. Im katholisch geprägten Lateinamerika waren bisher nur vereinzelt eingetragene Partnerschaften von Homosexuellen möglich. (APA/AFP)