Nach Ansicht der ARGE Daten ist der Einsatz von Nacktscanner sinnlos - es gebe viele Methoden, ihn auszutricksen. Obmann Hans Zeger stellte im Gespräch die Frage, wie es weitergehen soll, wenn das erste Mal Sprengstoff in diversen Körperöffnungen an Bord geschmuggelt würde: "Wird dann jeder einer Intimkontrolle unterzogen oder nur jene, die auf irgendwelchen Listen stehen?"

"Die Experten wissen, dass diese nichts bringen, reden aber nicht gegen ihr eigenes Geschäft."

Als Ursache für die Debatte rund um die Nacktscanner ortet Zeger den Wunsch der Hersteller, ihr Geschäft zu beleben, nachdem schon jede mögliche Einrichtung mit Sicherheitsschleusen ausgerüstet wurde. "Die Experten wissen, dass diese nichts bringen, reden aber nicht gegen ihr eigenes Geschäft."

Die "Nacktscanner" seien zudem leicht auszutricksen, etwa indem die Kleidung mit Sprengstoff getränkt werde. Oder man müsse diesen nur großflächig genug auswalzen. "Die Politik will die eigene Ratlosigkeit durch Aktionismus kaschieren", betonte Zeger.

Angst

Die Bevölkerung werde ständig verängstigt, wodurch ein Unsicherheitsgefühl entstanden sei, das nichts mit der Realität zu tun habe. "So kommen derartige Maßnahmen zustande", meinte der Obmann von ARGE Daten. Österreich sei zudem eine sehr autoritätshörige Gesellschaft, die nach dem Motto "wenn's nichts Besseres gibt", zustimmen würde.

Die Debatte um die Nacktscanner sei jüngster Auswuchs der unglaublichen Daten-Sammelwut. Durch das Führen derart vieler Listen seien so viele verdächtig, dass die angehäuften Informationen letztlich gar nichts mehr bringen würden. Polizisten hätten ihm, Zeger, bestätigt, dass man in Daten förmlich ersticken würde. Nähme man diese ernst, würde auch der Flugverkehr ersticken. (APA)