Wien - Ob das Filmjahr 2010 an die Kino-Rekorde von 2009 anschließen kann, wird sich erweisen, doch mit Fortsetzungen wie "Iron Man 2", "Sex and the City 2", "Toy Story 3", "Shrek 4" und "Harry Potter 7" setzt Hollywood im neuen Jahr nicht zuletzt auf halbwegs sichere Pferde. Öfters wird man Robert Downey Jr., George Clooney, Leonardo DiCaprio und Matt Damon auf der Leinwand begegnen, zudem stehen neue Filme von Clint Eastwood, Martin Scorsese, Tim Burton und Christopher Nolan an.

Dass die Aktien für Downey Jr. derzeit recht gut stehen, beweist die große Erwartungshaltung vor seinem "Sherlock Holmes". Die Neuinterpretation des britischen Ermittlerduos durch Guy Ritchie bildet am 29. Jänner den Auftakt in die Blockbuster-Saison und könnte seinen an chronischer Erfolglosigkeit leidenden Regisseur wieder Richtung Oberliga pushen. Noch viel größer ist jedoch die allgemeine Erwartungshaltung in Bezug auf das Superhelden-Abenteuer "Iron Man 2" (6. Mai), mit dessen Vorgänger Downey Jr. vor zwei Jahren einen Überraschungserfolg landete.

Ebenfalls zu den "am meisten antizipierten Filmen 2010" zählt auf der Filmwebseite rottentomatoes.com Tim Burtons Variation von Lewis Carrolls "Alice im Wunderland", das ab 4. März mit bewährter Besetzung - u.a. Johnny Depp und Helena Bonham Carter - mit Sicherheit die Kassen klingen lassen wird. Ziemlich absurd lässt sich auch das mit großem Vorausinteresse bedachte Teenager-Abenteuer "Percy Jackson - Diebe im Olymp" von Chris Columbus an, in dem ab 12. Februar u.a. Pierce Brosnan und Uma Thurman durch die Welt der griechischen Götter stolpern.

Als klassische Publikumsmagneten gelten auch das mit Daniel Day-Lewis, Nicole Kidman, Penelope Cruz und Marion Cotillard besetzte Musical "Nine" (26. Februar) und die von Sarah Jessica Parker angeführte New Yorker Frauenbande in "Sex and the City 2" (28. Mai) oder die in 3-D präsentierten Animationsfilm-Sequels "Toy Story 3" (23. September) und "Shrek 4" (9. Juli). Und auch wenn das letzte Harry-Potter-Abenteuer in zwei Teilen daherkommt, werden die "Heiligtümer des Todes - Teil 1" (18. November) wohl weltweit die Fans des Zauberschülers ins Kino locken.

Wer im Kino am liebsten auf Action setzt, hat dazu 2010 reichlich Gelegenheit: Anthony Hopkins und Benicio Del Toro befinden sich in "The Wolfman" (12. Februar) in den Klauen des Werwolfs, Sam Worthington kämpft in "Kampf der Titanen" (2. April) als Perseus um die Liebe von Andromeda, Russell Crowe versucht sich in Ridley Scotts Version von "Robin Hood" (14. Mai) als Bogenschütze und Jake Gyllenhaal ist ab 27. Mai der "Prince of Persia". Dazu gibt's Tom Cruise und Cameron Diaz im unter anderem in Salzburg gedrehten Agentenfilm "Knight & Day" (2. Juli) und ein Leinwand-Revival der TV-Helden vom "A-Team" (23. Juli).

Für ausgefeiltere Action ist "The Dark Knight"-Regisseur Christopher Nolan bekannt, der in seinem mit Spannung erwarteten Science-Fiction-Film "Inception" (20. August) Leonardo DiCaprio im Gehirn auf Verbrecherjagd schickt. Ähnlich anspruchsvoll könnte es für DiCaprio in Martin Scorseses "Shutter Island" (26. Februar) zugehen, wo er als US-Marshall in einer geschlossenen Anstalt unterwegs ist. Vorschusslorbeeren gab es unterdessen auch für M. Night Shyamalan, der mit "The Last Airbender" (noch kein Termin) die Animationsserie "Avatar" fürs Kino adaptiert.

In politischen Gefilden bewegen sich dagegen George Clooney in Jason Reitmans Entlassungs-Komödie "Up in the Air" (5. Februar) und in Grant Heslovs absurder Army-Komödie "Männer, die auf Ziegen starren" (5. März) ebenso wie Matt Damon in Clint Eastwoods Apartheid-Drama "Invictus" (19. Februar) und in Paul Greengrass' Irakkriegs-Thriller "Green Zone" (16. April). Ein Hauch Gesellschaftskritik weht hingegen durch die Coen-Brüder-Komödie "A Serious Man" (22. Jänner) und das Unterschicht-Drama "Precious" (noch ohne Starttermin).

Ansonsten darf man in Österreich für 2010 weiter auf einen Starttermin für Wes Andersons Animationsfilm "Der fantastische Mr. Fox" hoffen, sich auf die Komödien "Little Fockers" (6. August) mit Robert De Niro und Ben Stiller und "Dinner for Schmucks" (noch kein Termin) mit Steve Carell freuen und neugierig sein, ob es die neuen Projekte von Sofia Coppola ("Somewhere") und Darren Aronofsky ("Black Swan") bereits im kommenden Jahr in die heimischen Kinos schaffen. (APA)