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Ted Turner gibt, doch er will auch nehmen.

Foto: AP Photo/Stephen Chernin

New York/Bozeman - Sein an Bedingungen geknüpftes Engagement für Bisons hat CNN-Chef Ted Turner die Kritik von Naturschützern eingebracht. Der Milliardär mache seine Hilfe für die Tiere von der Erfüllung seiner wirtschaftlichen Interessen abhängig und mache so ein Geschäft aus dem Tierschutz, werfen Kritiker Turner in der Zeitung "Bozeman Daily" aus dem Bundesstaat Montana vor. Die Verwaltung des Yellowstone-Nationalparks, wo über 3.000 Bisons leben, ist in der Kritik, weil sie den Tierschutz teilprivatisiert und die Tiere in die Obhut einzelner gibt.

Hintergrund ist ein Bestand von etwa 80 Bisons aus der Nähe von Bozeman in Montana. Bisons sind heute keine gefährdete Art mehr, in den Weiten des amerikanischen Westens leben heute wieder einige hunderttausend Tiere. Einige Populationen werden jedoch von der bakteriell übertragenen Krankheit Brucellose in Mitleidenschaft gezogen. Turner hatte der Yellowstone-Verwaltung angeboten, die Tiere der Bozeman-Population für fünf Jahre auf dem "sicheren Gelände" seiner Ranch aufzunehmen - allerdings unter der Bedingung, dass er 90 Prozent der in der Zeit geborenen Jungtiere behalten darf. Immerhin werde die Herde eine halbe Million Dollar kosten.

Die Ranch des Ex-Mannes von Jane Fonda sei immer noch besser als die Notschlachtung, hieß es von der Nationalparkverwaltung auf einer Anhörung in dem Örtchen Bozeman. "Es gibt genug Land in Montana", sagte dagegen Stephany Seay, die Sprecherin einer Bürgerinitiative. "Die Alternativen heißen nicht Turner oder Schlachtung, aber man hat gar nicht nach anderen Möglichkeiten gesucht."  (APA/red)